Bundesrat schont Senioren! Auto-Fahrtest neu erst mit 75 Jahren
17.05.2017 | 10:48
Seniorinnen und Senioren sollen sich künftig erst ab 75 Jahren einer verkehrsmedizinischen Untersuchung unterziehen müssen: Der Bundesrat unterstützt diesen Vorschlag der Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Nationalrats (KVF-N), will die neue Regelung aber mit flankierenden Massnahmen...
Der Bundesrat unterstützt den Vorschlag der KVF-N, wonach sich Seniorinnen und Senioren mit einem Führerausweis künftig erst ab 75 Jahren statt ab 70 alle zwei Jahre einer verkehrsmedizinischen Fahreignungsuntersuchung unterziehen müssten. Er setzt gleichzeitig aber auf flankierende Massnahmen zur Information und Sensibilisierung.
So soll vermieden werden, dass sich der spätere Beginn der medizinischen Kontrolluntersuchung negativ auf die Verkehrssicherheit auswirkt. Letztes Jahr gaben rund 10'000 Seniorinnen und Senioren ihren Führerausweis anlässlich einer Kontrolluntersuchung freiwillig ab, 6'000 davon bei der ersten Untersuchung mit 70 Jahren.
Information und Sensibilisierung
Die Informations- und Sensibilisierungsmassnahmen zielen darauf ab, dass sich Seniorinnen und Senioren weiterhin ab 70 Jahren mit der Frage befassen, ob sie dem komplexer werdenden Verkehrsgeschehen nach wie vor vollumfänglich gewachsen sind. Dies kann z.B. über ein Schreiben an alle Autofahrerinnen und Autofahrer in diesem Alter erfolgen.
Mit der Heraufsetzung der Alterslimite auf 75 Jahre soll die Eigenverantwortung der Seniorinnen und Senioren gestärkt und den technologischen Änderungen Rechnung getragen werden. Heute sind immer mehr Fahrzeuge mit technischen Hilfsmitteln ausgerüstet, die den Lenkerinnen und Lenkern das sichere Fahren erleichtern. Diese gab es noch nicht, als die Seniorinnen und Senioren Autofahren lernten. Ältere Menschen sollen deshalb ermutigt werden, den Umgang mit diesen Assistenzsystemen zu vertiefen und von deren Vorteilen zu profitieren.
Artikelfoto: webandi (CC0 Public Domain) - (Symbolbild)