Das ABC der Dachfenster
13.03.2017 | 16:00
Ausgebaute Dachböden brauchen gute Fenster. Die wichtigsten Punkte, die hierbei zu beachten sind, haben wir hier im ABC der Dachfenster zusammengetragen.
Früher war es in Räumen unterm Dach meist dunkel, zugig und kalt. Das war auch nicht weiter schlimm, wenn der Dachboden als Speicher oder Abstellfläche genutzt wurde. Inzwischen aber wird unterm Dach immer häufiger gewohnt, weshalb es dort warm und hell sein soll. Und wie geht das am besten? Mit einem gut ausgebauten Dachstuhl. Die Fenster sind dabei das A und O, denn eine gut gedämmte Dachfläche nützt nichts, wenn die Dachfenster nichts taugen. Aus diesem Grund haben wir das kleine ABC der Dachfenster zusammengetragen - von Austausch bis Zubehör.
Austausch
Der Dachfensteraustausch ist wenig kompliziert, wenn sich an der Fenstergrösse nichts ändert. Moderne Fenster sind genormt und können auch von Heimwerkern eingebaut werden. Wenn keine Sparren getauscht und das Dach nicht verändert werden muss, ist das innerhalb weniger Stunden erledigt. Wichtig ist, dass das neue Dachfenster korrekt eingebaut wird, etwa durch RAL-Montage. Wird das alte Fenster durch ein grösseres ersetzt, sollte unbedingt ein Fachmann ran. Womit wir auch schon beim nächsten Buchstaben wären.
Bedachung
Wird ein neues bzw. grösseres Dachfenster in die Dachfläche eingelassen, muss die Bedachung angepasst werden. Dachziegel werden rausgenommen, Dachbalken bzw. Sparren angepasst. Nur selten ist dafür die Arbeit direkt auf dem Dach nötig, meist kann die Bedachung für den Dachfenstereinbau von Innen bearbeitet werden.
Drei-fach-Verglasung
Fenster mit Dreifachverglasung sind kostenintensiver in der Anschaffung als der Standard mit Doppelverglasung, lohnen sich aber sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch. Bei dieser werden die Räume zwischen den einzelnen Scheiben mit Edelgas gefüllt, die Wärme nur schlecht leiten. Das macht es der warmen Luft aus dem Innenraum schwer, nach draussen zu entweichen. Umgekehrt leiten sie auch Kälte im Winter nicht nach Innen. Dachfenster mit Dreifachverglasung sind deshalb ideale Energiesparer.
Energieeffizienz
Apropos Energie, die Energieeffizienz von Fenstern ergibt sich aus zwei Faktoren, dem G-Wert und dem U-Wert. Der G-Wert gibt den Energiedurchlassgrad eines Fensters in Prozent an, der U-Wert bezeichnet den Energiedurchgangskoeffizienten. Klingt Kompliziert, macht aber Sinn. Der U-Wert sollt möglichst niedrig ausfallen. Beim G-Wert kommt es auf die Gebäudeseite und die Wohnsituation an. Bei Dachfenstern empfiehlt sich ein G-Wert von etwa 0,6, was bedeutet, dass 60 Prozent der eingestrahlten Energie in den Raum hinter der Glasfläche gelangen. Beim U-Wert liegt die Skala bei Velux im Bereich von 1,3 bis 0,51 (Passivhaus-Fenster).
Flachdach
Auch bei einem Flachdach muss niemand auf Licht, Luft und Ausblick verzichten. Anders als bei Schrägdächern sind die Dachfenster hier aber keine Schwing- bzw. Klapp-Schwing-Fenster, sondern flach aufliegende Fensterkonstruktionen.
Grösse der Fenster
Bei der Grösse gilt es darauf zu achten, dass die Fensterfläche sich nach der Raumfläche richtet. Dieses Verhältnis wird auch Tageslichtquotient genannt. Grundsätzlich gilt: je grösser der Raum, desto grösser die Fensterfläche. Ob es für die Grösse der Dachfenster spezielle Vorgaben gibt, kann in den kantonalen Baubehörden erfragt werden.
Helligkeit im Raum
Tageslicht ist immer noch die schönste Lichtquelle und Dachfenster sind die beste Methode, Helligkeit in einen Raum zu holen. Dachfenster lassen dabei zwischen 2 und 3-mal so viel Tageslicht rein als gleichgrosse Fassadenfenster.
Klapp-Schwing-Fenster
Denkt man an moderne Dachfenster, denkt man an klappbare Dachflächenfenster. Sie ermöglichen ungestörten Blick ins Freie, wobei der Fensterflügel als schützendes Dach über der Öffnung bleibt. Zur Reinigung der Fensterfläche wird das Fenster dann auf der Mittelachse geschwenkt, so dass auch die Aussenseite problemlos erreicht werden kann.
Lüften
Schlechtes Lüften kann zu Kondenswasser an den Scheiben und Schimmelbildung führen. Da ist es besser, man macht es von Anfang an richtig. Hohe Luftfeuchtigkeit und starke Temperaturunterschiede begünstigen die Kondensatbildung an Fensterscheiben, was wiederum gute Voraussetzungen für Schimmelsporen schafft. Regelmäsiges Lüften beugt zu hoher Luftfeuchtigkeit im Raum vor und sorgt für ein gesundes, angenehmes Raumklima. Stosslüften ist dabei die effektivste Art des Lüftens, weil das den Austausch zwischen warmer und kalter Luft sicherstellt, ohne dabei den Raum auszukühlen.
Panorama
Man mag es kaum glauben, aber auch Dachfenster können einen Panoramablick eröffnen. Dafür bedarf es jedoch spezieller Dachfenster, die eine besonders grosse Fensterfläche haben und zum Beispiel bis zum Boden reichen oder in Form von mehrflügeligen Schiebefenstern angeboten werden. Ihr Vorteil: Sie verschaffen nicht nur einen Spektakulären Blick, sondern lassen zudem besonders viel natürliches Licht in den Raum. Für den Einbau solch extravaganter Dachfensterlösungen sollte man sich in jedem Fall an einen Fachmann wenden.
Qualität
Bei Dachfenstern sollte man auf Qualität achten, zu wichtig sind Fenster als Bauteil, um gerade hier mit günstigen Produkten sparen zu wollen. Es kommt dabei nicht nur auf gutes Material an, sondern auch auf den Einbau an. Die Anschlussfuge muss gemäss EnEv (Energie-Einspar-Verordnung) ausgeführt werden. Das heisst, die innere Fuge muss Luftdicht, die äussere Fuge muss schlagregendicht abgedichtet werden. Nur ausschäumen ist nicht ausreichend.
RAL-Montage
Diese Montageart sichert die für Energieeffizienz notwendige dichte Gebäudehülle ab. Konkret wird dabei das Fenster, egal ob Dach- oder Fassadenfenster luft- und schlagregendichten verbaut. Für die Fenstermontage kommen dabei Bauteile wie Anputzdichtleisten und Fugendichtbänder zum Einsatz, die umlaufend um den Fensterrahmen geklebt werden. So wird verhindert, dass Luft von Aussen in den Innenraum strömen kann und Feuchtigkeit durch Schlagregen unter die Dachfläche dringt.
Sonnenschutz
Eine Ausrichtung der Fenster nach Süden oder Westen kann bei flach geneigten Dächern problematisch sein, denn der Raum heizt sich gerade in den Sommermonaten zu schnell auf. Mit einem aussen montierten Sonnenschutz lässt sich der Wärmeeintrag reduzieren. Ein innen liegendes Rollo, dessen primäre Aufgabe der Sichtschutz bzw. die Verdunklung ist, bringt nicht ganz so viel.
Verdunkelung
Wo viel Leicht reinkommt, da braucht man manchmal auch Schatten. Auch für Dachfenster gibt es spezielle Verdunklungsmöglichkeiten. Für Fenster von Velux findet man eine umfassende Auswahl an Verdunklungsoptionen wie Rollos und Rolläden online. In den meisten Fällen lassen sich diese Lösungen auch nachträglich am Dachfenster montieren.
Zubehör
Neben Verdunklungsmöglichkeiten gibt es für Dachfenster ausserdem eine ganze Menge weiteres Zubehör. Das fängt bei Hitzeschutzmarkisen an und geht über Designer-Raffrollos bis hin zu Fliegengittern.
Artikelfoto: Velux