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Das sind die Preisträger der Schweizer Tanzpreise

Das Bundesamt für Kultur (BAK) verleiht am 12. Oktober in Fribourg zum dritten Mal die Schweizer Tanzpreise. Der Schweizer Grand Prix Tanz 2017 wird erst an der Preisverleihung bekannt gegeben.

Spezialpreis Tanz an AIEP/Claudio Prati & Ariella Vidach

Claudio Prati und Ariella Vidach gründeten 1988 AIEP - Avventure in Elicottero Prodotti mit dem Ziel neue Technologien im zeitgenössischen Tanz zu erforschen. Bis heute entstanden rund 20 Choreographien, die die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine in verschiedenen Motion-Capture-Verfahren und interaktiven Techniken erproben.

Die beiden erhalten den Spezialpreis Tanz 2017 nicht nur für diese Pionierleistung in der Schweiz, sondern auch für ihr langjähriges kulturpolitisches Engagement für die darstellenden Künste und die Kultur im Tessin. Der Preis ist mit 40'000 Franken dotiert.

Herausragende Tänzerinnen 

Zwei Frauen mit ähnlichen künstlerischen Wegen und einer aussergewöhnlichen Ausstrahlung erhalten 2017 eine Auszeichnung als "Herausragende Tänzerin": Tamara Bacci, geboren 1970 in Genf, ist eine vielseitige, charismatische Interpretin. Ihre Anfänge machte sie beim Ballet Junior de Genève, tanzte bei grossen internationalen Compagnien und wirkt bis heute in der frei schaffenden Szene. Als Tänzerin setzt sie nicht bloss Choreographien um, sondern lädt durch ihre künstlerische Gestaltung zur Reflexion über Tanz ein.

Marthe Krummenacher, geboren 1981 in Southfield, Michigan, ging ebenfalls durch die École de Danse und das Ballet Junior in Genf. Sie tanzte beim Nederlands Dans Theater 2 und war Mitglied der Forsythe Company, bevor sie seit 2007 wieder die Genfer Tanzszene als engagierte Persönlichkeit und den Tanz kritisch hinterfragende freie Tänzerin bereichert. Die Preisträgerinnen erhalten jede 25‘000 Franken.

Vier Preise im Wettbewerb "Aktuelles Tanzschaffen" 

Aus den 74 Eingaben für den Wettbewerb zum aktuellen Tanzschaffen wählte die Eidgenössische Jury für Tanz folgende vier herausragende Stücke aus den Saisons 2015/2016 und 2016/2017 aus: "inaudible" von ZOO/Thomas Hauert, ein virtuoses, tänzerisches Werk, das humorvoll zwischen Kunst und Popkultur mittels Improvisation und 'Mickeymousing' kokettiert; "iFeel3" von Melk Prod./Marco Berrettini, das, umrahmt vom Sound eines Elektro-Duos, in einer Endlosschlaufe von Bewegungen individuelle soziale Erfahrungen hinterfragt; "Le Récital des Postures", in dem Yasmine Hugonnet den Körper wie ein Instrument erkundet und so Formen und Verhältnisse schafft, die in unseren Köpfen Bilder erwecken; "Creature", eine Choreographie, in der József Trefeli und Gábor Varga sich selbstironisch mit dem traditionellen ungarischen Tanz ihrer Kindheit auseinandersetzen und diesen neu erfinden. Die Preissumme beträgt jeweils 25'000 Franken.

June Johnson Dance Prize

Der "June Johnson Dance Prize", der in einem Wettbewerbsverfahren in Zusammenarbeit mit der Stanley Thomas Johnson Stiftung verliehen wird, soll junges und innovatives Tanzschaffen würdigen. Eingereicht wurden 14 Projekte. Ausgewählt wurde "Hyperion - Higher States Part 2" der Antibodies Compagnie von Kiriakos Hadjiioannou.

In dieser minimalistisch angelegten Tanzmusikperformance, kreiert von Hadjiioannou zusammen mit Fabrice Mazliah, tanzen neben den beiden auch Tamara Bacci und Nancy Stamatopoulou. Die Preissumme beträgt 25'000 Franken.

Neue Ausschreibungen Tanzpreise ab 5. September

Die neuen Eingaben zum Schweizer Tanzwettbewerb "Aktuelles Tanzschaffen" der Saison 2017/2018 und zum Kulturerbe Tanz (Projekte 2018) können zwischen dem 5. September und dem 6. November 2017 auf der Website des BAK unter "aktuelle Ausschreibungen" angemeldet werden: http://www.bak.admin.ch/aktuelles/04417/index.html?lang=de

Unter dem Hashtag #CHDanceAwards sind die Schweizer Tanzpreise auf den drei Social-Media-Kanälen Facebook, Instagram und Twitter präsent.

Artikelfoto: BAK/Gregory Batardon