Frauen in Menopause haben schlechteres Gedächtnis
09.11.2016 | 15:59
Forscher haben 212 Männer und Frauen zwischen 45 und 55 Jahren genau untersucht. Dabei kamen sie zum Entschluss, dass sich das Gedächtnis von Frauen in der Menopause verschlechtert.
Frauen mittleren Alters sind gleichaltrigen Männern in Sachen Merkfähigkeit zwar überlegen, nicht mehr jedoch beim Eintreten der Menopause. Zu diesem Schluss kommt ein Forscherteam um Jill Goldstein von der Harvard Medical School. Gedächtnisverlust gilt als eine gut belegte Folge des Alterns. Schätzungen nach haben 75 Prozent aller älteren Erwachsenen Probleme mit dem Gedächtnis.
Frauen lange überlegen
Das Risiko einer Beeinträchtigung der Gedächtnisleistung und einer Demenzerkrankung bei Frauen ist deutlich höher als bei Männern. Trotzdem schneiden Frauen mittleren Alters laut den im Fachjournal "Menopause" veröffentlichten Ergebnissen in allen Bereichen des Gedächtnisses besser ab als ihre männlichen Gegenüber.
212 Männer und Frauen zwischen 45 und 55 Jahren nahmen teil. Beurteilt wurden das episodische Gedächtnis, die semantische Verarbeitung und die geschätzte verbale Intelligenz. Ein "Face-Name Associative Memory Exam" und ein "Selective Reminding Test" wurden eingesetzt. Zusätzlich zum Vergleich der Geschlechterunterschiede ergab sich auch, dass Frauen vor der Menopause und während der Perimenopause in einigen entscheidenden Bereichen besser abschnitten als Frauen während der eigentlichen Menopause.
Östradiolwerte wichtig
Der Rückgang der Östradiolwerte bei Frauen nach der Menopause steht im direkten Zusammenhang mit schlechteren Ergebnissen bei initialem Lernen und dem Abrufen von früher bereits erinnerten Informationen. Die Bildung von Erinnerungen und ihre Festigung blieben in den Tests jedoch erhalten, betonen die US-Wissenschaftler abschliessend.