Gebäck in Weihnachtskrippe - Backwarenriese sorgt für Empörung
20.11.2017 | 19:37
Vorwurf der Gotteslästerung: Ein Werbe-Gag des Backwarenherstellers Greggs endet in einem Marketing-Desaster.
Grossbritanniens grösster Backwarenhersteller Greggs hat mit einem gotteslästernden Weihnachtskalender für Empörung gesorgt. Auf einer der für den Kalender erstellten Grafiken versammeln sich die Heiligen Drei Könige nicht etwa um das Jesuskind, sondern um einen Blätterteig mit üppiger Wurstfüllung - eine britische Spezialität. Dem Unternehmen wird nun Blasphemie vorgeworfen.
Jährliches Phänomen
Die Szenerie, die in einem Kalender des Backwarenherstellers vorkommt und in knapp 1'700 Filialen landesweit zum Kauf angeboten wird, sorgte bereits kurz nach der Veröffentlichung für Unmut. "Nur rein aus Interesse - glaubt ihr, dass die Leute bei Greggs wissen, dass Jesus jüdischer Abstammung war und dass das Servieren einer Schweinswurst unglaublich inadäquat ist?", schreibt etwa ein Twitter-Nutzer. Im Kalender sind zudem weitere veränderte Bilder in die Backwaren eingesetzt wurden. So hält auch der Weihnachtsmann ein Produkt von Greggs in seinen Händen.
"Ein Gebäck mit Wurstfüllung inmitten einer Weihnachtskrippe scheint einen Skandal heraufbeschwören zu wollen, um Backwaren zu verkaufen. Das lässt die echte Weihnachtsgeschichte komplett ausser Acht. Jedes Jahr kreiert ein grosses Unternehmen eine Kontroverse zu Weihnachten - für den kommerziellen Nutzen. Scheinbar wird es jetzt jährlich früher", erklärt die UK Evangelical Alliance in einem Statement zu dem Kalender.
Kein Rückruf erfolgt
Aufgrund der heftigen Kritik sah sich Greggs zu einer Stellungnahme veranlasst. "Es tut uns leid, dass wir Ärger verursacht haben. Das lag nicht in unserer Absicht", heisst es. Dennoch zieht das Unternehmen den Kalender nicht zurück. Via Facebook fordern deshalb nun zahlreiche User, dass die Einnahmen des Kalenders gespendet werden sollen. Nutzer kritisieren zudem, dass Greggs mit viel mehr Ärger hätte rechnen können, wenn sie nicht etwa das Christentum durch den Kakao gezogen hätten, sondern beispielsweise den Islam.
Artikelfoto: Twitter/BuzzFeedUK