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Gianni Infantino für den Schneemann des Jahres nominiert

Arosa Humorfestival Zelt by Night (Bildquelle: Arosa Tourismus/Nina Mattli)

Der Fifa-Präsident Gianni Infantino hat tatsächlich vor, alle relevanten Fifa-Rechte zu verkaufen. Er soll hinter verschlossenen Türen den Verkauf aller Fernseh-, Digital- und Marketingrechte an eine private Investorengruppe für 25 Milliarden US-Dollar – einschliesslich der Rechte für die nächsten Weltmeisterschaften – planen. Als ob das nicht schon genug wäre, will Infantino sich auch gleich selber als Verwaltungsratspräsident dieser Fifa Digital Corporation einsetzen. Dieses diskret eingefädelte Vorhaben katapultiert den Nachfolger von Sepp Blatter an die Spitze der Nominierten für die Auszeichnung "Schneemann des Jahres 2018".

Seit Monaten drängt der Präsident des Weltfussballverbandes Gianni Infantino den Fifa-Vorstand zu dem Beschluss, zwei neue Turnierformate zu schaffen. Zur Diskussion steht ein Angebot von 25 Milliarden Dollar von geheimen Investoren, welche mit dem Geld eine Weltliga für Nationalteams und eine auf 24 Mannschaften erweiterte Klub-WM finanzieren wollen. Laut neusten Erkenntnissen sollen diese Events nur den Buy-Out kaschieren.

Geplant ist der Verkauf sämtlicher Digital- und Archiv-Rechte, Filme und Videos, Satelliten- und Netzübertragungen, Merchandising und Spielrechte, jede Produktion in High Definition und 3D-Format, Computerspiele, alles "Virtuelle und jedes andere Format, das noch weltweit entwickelt wird." Sogar die Rechte an zukünftigen Fussball-Weltmeisterschaften sind miteinbezogen. Die Fifa würde sich damit weitgehend selbst abschaffen. Die Kontrolle hätte das neue Konsortium "Fifa Digital Corporation", bei welchem Infantino Verwaltungsratspräsident werden soll.

Pascal Jenny, Tourismusdirektor von Arosa, begründet die Nomination: "Der Präsident des Fussball-Weltverbandes ist ja eigentlich mit dem Versprechen angetreten, dass er nach der Ära von Sepp Blatter die Fifa mit "Transparenz und Offenheit" prägen will. Die Interpretation dieser Ankündigung verdient beinahe eine Bühne am Arosa Humorfestival." Frank Baumann, Direktor des Arosa Humorfestivals unterstützt die Nomination: "Ich setze mich für den sympathischen Italowallisser mit der Fussballfrisur ein, weil ich mir erhoffe, dass er, falls er zum Schneemann des Jahres gewählt würde, das Arosa Humorfestival aus Dankbarkeit mit ein paar seiner Millionen unterstützen würde - das läuft doch so bei der Fifa", witzelt Baumann.

Zeltstimmung (Bildquelle: Arosa Tourismus/Nina Mattli)

Bisherige Schneemänner

Mit dem Arosa Schneemann des Jahres wird jährlich eine Person porträtiert, die mit unfreiwilliger Komik für den einen oder anderen Lacher gesorgt hat. Die übermannsgrosse Schneeskulptur, die jeweils anlässlich des Arosa Humorfestivals enthüllt wird, gilt als wichtigste Negativ-Auszeichnung des Landes. Unter den bislang porträtierten Schneemännern befinden sich Zeitgenossen wie Geri Müller, Sepp Blatter und Donald Trump. Im letzten Jahr zeigte die "sculpture of shame" den schillerndsten aller Schweizer Fussballclub Präsidenten, Christian Constantin.

Ob auch dieses Jahr mit Gianni Infantino wieder jemand aus dem Bereich Fussball ausgezeichnet wird, erfahren wir bei der Enthüllung des Schneemann des Jahres an der Eröffnung des 27. Arosa Humorfestivals am Donnerstag, 6. Dezember 2018. Weitere starke KandidatInnen im Rennen um die aussergewöhnliche Auszeichnung sind TV-Moderatorin Patrizia Laeri – noch nicht ganz sattelfest im Moderieren des Sechseläuten-Umzugs, Roger Köppel – mit Luft nach oben beim Filmen mit dem iPhone – und US Präsident Donald Trump – mit seinem legendären "Versprecher in Helsinki".

Schneemann (Bildquelle: Arosa Tourismus/Nina Mattli)