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Heli-Biking erreicht die Schweiz

(Bildquelle: infoticker)

Die Héli-Alpes AG und Bed'n'ride verkündeten vor wenigen Tagen, ab nächstem Sommer in der Schweiz Heli-Biking anbieten zu wollen. Dabei werden Mountainbikes und ihre Fahrer auf Berggipfel geflogen, um danach auf Bergwanderwegen mit ihren Bikes ins Tal zu brettern.

Die Alpenschutzorganisation Mountain Wilderness Schweiz kritisiert dieses Angebot aufs Schärfste. Die Sportwelt ist um ein absurdes Angebot reicher: Ab nächstem Sommer soll in der Schweiz von der Héli-Alpes AG und Bed'n'ride Helibiking angeboten werden. Der lärmige Helikopterbetrieb zu Freizeitzwecken, der bislang vor allem im Winter in der Form von Heliskiing für Konfliktstoff sorgte, wird nun auch im Sommer zu noch zahlreicheren Störungen führen.

Rechtlich gesehen ist die Ausgangslage klar: Angeflogen werden dürfen über 1'100 m nur die vom Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL definierten Gebirgslandeplätze. Doch derzeit existieren in der Schweiz 40 solcher Gebirgslandeplätze - rund die Hälfte davon in geschützten Landschaften. Weiter gibt es natürliche Einschränkungen für Bikes bei den Landeplätzen auf Gletschern oder im Hochgebirge. Damit ist allerdings immer noch eine Vielzahl an Landemöglichkeiten gegeben.

Besonders kritisch ist, dass mit der neuen Aussenlandeverordnung, welche seit 2014 in Kraft ist, unterhalb von 1'100 m praktisch keine Regulierungen bestehen. Während fürs Heliskiing unterhalb dieser Höhenschwelle kaum je geeignete Bedingungen existieren, öffnen sich im Sommer in den Voralpenregionen Tür und Tor für dieses umweltschädigende Angebot. Konflikte mit Wandernden und anderen Ruhesuchenden sind vorprogrammiert.

Scharfe Kritik

Katharina Conradin, Geschäftsleiterin der Alpenschutzorganisation Mountain Wilderness Schweiz, kritisiert dieses Angebot aufs Schärfste: "Die zunehmende Konsummentalität im Bergsport ist fatal. Es geht nur noch darum, möglichst schnell möglichst viele Höhenmeter zu machen. Die Natur verkommt zur bedeutungslosen Kulisse."

Kritisch aus Umweltsicht ist nicht nur der hohe CO2-Ausstoss, sondern vor allem der Helikopterlärm, der ganze Talschaften beeinträchtigt. Die Alpenschützerin befürchtet zudem einen Imageschaden für die Bike-Szene. Schon heute sind viele Wandernde dem Bikesport gegenüber kritisch eingestellt. Etabliert sich ein solches Angebot, dürfte diese Ablehnung noch deutlich zunehmen.

Besonders störend an solchen Angeboten findet Mountain wilderness Schweiz, dass Schweiz Tourismus - eine öffentlich-rechtliche Körperschaft, welche im Auftrag des Bundes die Schweiz als Tourismusdestination vermarktet - den Helitourismus noch fördert. Aktuell wirbt die Organisation mit ihrer Kampagne "Upgrade your Winter" nämlich fürs Heliskiing und schafft so zusätzliche Akzeptanz für den Helikopter als Transportmittel für "sportliche" Aktivitäten

Artikelfoto: Pete Marshall (CC BY-NC-ND 2.0)