Hitzesommer ja, Jahrhundertsommer nein
01.09.2015 | 07:53
Der Sommer 2015 war aussergewöhnlich warm, sehr sonnig und viel zu trocken. Der Temperaturüberschuss beträgt gemittelt über die drei Sommermonate Juni, Juli und August 2 bis 2,5 Grad.
Wie MeteoNews in einer Zusammenfassung zum meteorologischen Sommer - der mit dem gestrigen 31. August endete - schreibt, deutete im Juni noch nicht viel auf einen neuen Hitzesommer hin. Der Monat war zwar auch schon zu warm, mit 1 bis 2 Grad war der Temperaturüberschuss aber noch eher bescheiden. Dann lief der Hochsommer aber zur Hochform auf, und es folgten im Juli gleich zwei Hitzewellen hintereinander.
Am 7. Juli wurden in der Westschweiz an vielen Stationen sogar langjährige Hitzerekorde gebrochen. Am heissesten war es an diesem Tag mit 39,7 Grad in Genf. Diese Temperatur bliebt dann auch die höchste dieses Sommers und liegt nur wenig hinter dem Rekord von 41,5 Grad, der am 11. August 2003 in Grono registriert wurde. Der Juli war nach einer etwas weniger warmen Phase zum Monatsende schlussendlich trotzdem 3 bis 4 Grad wärmer als ein durchschnittlicher Juli, und zugleich der deutlich wärmste Monat dieses Sommers. Danach folgten im August weitere heisse Phasen mit einem Höhepunkt um den 7. August und einer letzten Hitzewelle zum Schluss des Monats.
Gemittelt über die ganze Schweiz war der August schlussendlich rund 2 Grad zu warm. Genau so aussergewöhnlich wie die Hitzewellen war in diesem Sommer auch das Niederschlagsdefizit und der Überschuss an Sonnenstunden. Wie oft im Sommer ergibt sich bei der Regenmenge allerdings wegen den konvektiven Niederschlägen, die auf kleinem Raum sehr unterschiedliche Regenmengen bringen können, kein einheitliches Bild.
Interessanter Vergleich
Zumindest im Mittelland war dieser Sommer insgesamt eher trockener, als jener aus dem Jahre 2003. Es gibt vor allem am Alpennordhang aber auch Orte, die nasser waren als vor 12 Jahren. Obwohl wir in diesem Sommer überdurchschnittlich viel Sonne geniessen konnten, war der Jahrhundertsommer 2003 klar sonniger. Die Frage, ob der diesjährige Sommer der heisseste seit Messbeginn war, ist berechtigt. Die Messlatte ist nach dem extrem heissen Sommer 2003 aber sehr hoch gelegt. MeteoNews hat die Anzahl Hitzetage und die Sommerdurchschnittstemperaturen verglichen. Die Auswertung lässt folgende abschliessende Aussage zu:
Fazit: Der Sommer 2015 war verglichen mit dem langjährigen Temperaturnormwerten sehr aussergewöhnlich, steht aber trotzdem im Schatten des Jahrhundertsommers aus dem Jahre 2003. Damals gab es an den meisten Orten nicht nur mehr Hitzetage, sondern insgesamt auch eine deutlich höhere Durchschnittstemperatur und mehr Sonnenstunden.