Hochwasser – Bundespräsident Guy Parmelin besucht die Stadt Luzern
15.07.2021 | 18:30
Für den Vierwaldstättersee gilt nach wie vor die höchste Gefahrenstufe – Bundespräsident Guy Parmelin machte sich in der Stadt Luzern persönlich ein Bild von den Bemühungen der Einsatzkräfte. Empfangen wurde der Bundespräsident von den beiden Regierungsräten Paul Winiker und Fabian Peter sowie von Stadtpräsident Beat Züsli.
Aktuell steht der Pegel des Vierwaldstättersees bei fast 435 Metern, eine definitive Entwarnung bei der Hochwassergefahr gibt es nicht. Für Bundespräsident Guy Parmelin war die Gefahrenlage in diversen Regionen der Schweiz Anlass, sich in der Stadt Luzern ein Bild der Lage und vom Einsatz der Feuerwehrleute zu machen.
Unter Führung des Stadtluzerner Feuerwehrkommandanten Theo Honermann besichtigten der Bundespräsident, die Regierungsräte Paul Winiker und Fabian Peter sowie Stadtpräsident Beat Züsli die neuralgischen Punkte im Bereich Jesuitenplatz, «Zöpfli» und Rathausquai. Bundespräsident Parmelin zeigte sich beeindruckt von den Massnahmen, mit denen die Einsatzkräfte vorsorglich ein Hochwasser bisher verhindern konnten. Er lobte aber auch die Besonnenheit und Professionalität der Einsatzkräfte, die praktisch rund um die Uhr im Dienst stehen. Prävention, sagte er mit Blick auf die Hochwasserschutzmassnahmen im Kanton Luzern, sei ein wesentlicher Punkt, um grossflächige Schäden zu vermeiden: «Bei solchen Ereignisse zeigt sich auch, dass die Zusammenarbeit von Bund und Kantonen enorm wichtig ist.»
Dank an Feuerwehr, Zivilschutz und Werkdienste
Regierungsrat Paul Winiker strich in seinem Statement den seit rund drei Wochen andauernden Einsatz der Feuerwehren im Kanton Luzern heraus: «Zuerst die Unwetter mit Hagel und nun das Hochwasser – die Leute von Feuerwehr, Zivilschutz und Werkdiensten haben für die Sicherheit der Bevölkerung in diesen Tagen Unglaubliches geleistet.» Es habe sich gezeigt, dass das Zusammenspiel von professionellen Kräften und den Milizformationen funktioniere. Ereignisse wie die aktuellen Unwetter, so Regierungsrat Winiker weiter, unterstreichen aber auch, dass man dem Personalmangel bei den Einsatzkräften entgegenwirken müsse: «Wir müssen weiter ins Personal, aber auch in die Ausrüstung investieren, damit wir die Sicherheit von Land und Leuten gewährleisten können.»
Hochwasserschutz hat sich bewährt – aber die Arbeit muss weitergehen
«Die Unwetter der letzten Tage haben gezeigt, dass wirksamer Hochwasserschutz nötig ist. Der Nutzen solcher Massnahmen hat sich ausgezahlt», sagte Regierungsrat Fabian Peter, Vorsteher des Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement. Nach dem Jahrhunderthochwasser im August 2005 hat der Kanton Luzern viel investiert: 2012 wurde das Projekt «Hochwasserschutz und Renaturierung Kleine Emme» bewilligt. Die Situation an der Kleinen Emme habe sich durch die bereits realisierten Massnahmen, wie etwa die Verbreiterung des Flusses, verbessert. «Die Dämme der Reuss entlang bleiben jedoch weiter Sorgenkinder. Mit dem Reussprojekt wollen wir auch diese Gegend sicherer machen und die Bevölkerung sowie die Unternehmen gegen Hochwasser schützen», sagt Regierungsrat Peter. Auch er schloss sich wie Stadtpräsident Beat Züsli dem Dank an die Feuerwehr- und Zivilschutzleute für ihren Einsatz an. Beat Züsli erinnerte an die vielen Massnahmen nach dem Jahrhunderthochwasser, die nicht nur Stadt und Kanton vorgenommen haben. «Es haben in den letzten Tagen nicht nur die Einsatzkräfte, sondern auch viele Private Hand angelegt – das hat sich ausbezahlt», hielt der Stadtpräsident fest. Ein Silberstreif am Horizont ist für ihn die Tatsache, dass der Seepegel und die Reuss nicht weiter angestiegen sind: «Im Moment sind wir ein bisschen, aber noch nicht ganz entspannt.»