Mobiliar übernimmt Kosten für Bondo-Opfer
30.08.2017 | 18:43
Die Mobiliar übernimmt freiwillig zusätzliche Lebenshaltungskosten ihrer Kundinnen und Kunden in Bondo. Dies betrifft zum Beispiel auswärtige Übernachtungen.
Die Menschen im bündnerischen Bondo können weiterhin nicht in ihre Häuser zurückkehren. Das Risiko ist zu gross. Nach dem Felssturz geht es zurzeit vor allem darum, im Auffangbecken beim Dorf das angeschwemmte Material zu räumen.
Für die evakuierten Personen stellt sich daher die Frage, ob Versicherungen die Kosten für auswärtige Übernachtungen übernehmen. Grundsätzlich ist dies bei den meisten Bewohnern nicht versichert, weil an ihrem Hausrat kein Schaden entstanden ist.
Die Mobiliar hat nun am Mittwoch entschieden, freiwillig die Kosten ihrer Kundinnen und Kunden für die Übernachtungen zu übernehmen - als zusätzliche Lebenshaltungskosten bis zu 20 Prozent der vertraglich vereinbarten Versicherungssumme der Hausrat-Grunddeckung. Auch entschädigt sie Kosten für den Umzug von Hausrat, sofern ein Zugang zu den Häusern möglich ist. Der Marktanteil der Mobiliar an den Hausratversicherungen in Bondo beträgt über einen Drittel.
"Ausserordentliche Situationen verlangen ausserordentliche Massnahmen", sagt Christophe Schaufelberger, der Leiter Schaden der Mobiliar. "Wir zeigen uns solidarisch."
Mobiliar engagiert sich in der Prävention
Dass das Unglück nicht noch grösser wurde, ist auf das Rückhaltebecken für Geschiebe an der Bondasca zurückzuführen. So wurden die Siedlungsgebiete des Dorfes Bondo vor Überschwemmung und Murgängen geschützt. An die Schutzbauten steuerte die Mobiliar 390'000 Franken bei; dies entspricht rund der Hälfte der Gemeindekosten. Insgesamt betrugen die Gesamtkosten rund 4,5 Millionen Franken.
30 Millionen Franken für Präventionsprojekte
Als Marktleaderin und Know-how-Trägerin in der Sachversicherung hat die Mobiliar alles Interesse an Präventionsmassnahmen. Nach dem Hochwasser 2005 hat sie zur Unterstützung von Präventionsprojekten 30 Millionen Franken aus dem Überschussfonds der Genossenschaft bereitgestellt. Bisher hat die Mobiliar schweizweit über 100 Projekte unterstützt - eines davon in Bondo. Weitere Projekte sind in Prüfung.
Artikelfoto: Kapo Graubünden