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Motorradunfälle fordern viel mehr Tote als Auto-Crashs

(Bildquelle: infoticker)

Motorradfahrer leben gefährlicher als Autolenker: Die Sicherheit sollte laut Forschern aus Kanada dringend verbessert werden.

Motorradunfälle verursachen deutlich mehr Kosten und fordern auch mehr Menschenleben als Auto-Crashs. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der University of Toronto in ihrer aktuellen Studie. Motorradunfälle führen zu drei Mal mehr Verletzungen, sechs Mal höheren medizinischen Kosten und fünf Mal mehr Todesfällen. Trotz Verbesserungen der Kraftfahrzeugsicherheit hat sich die Lage laut den im "Canadian Medical Association Journal" veröffentlichten Ergebnissen bei Verletzungen durch Motorradunfälle nicht verbessert.

Mehr Kosten, mehr Verletzungen

Die Forscher haben die Daten von Erwachsenen analysiert, die zwischen 2007 und 2013 in Ontario aufgrund von Verletzungen entweder durch einen Unfall mit einem Motorrad oder einem Auto behandelt wurden. Ontario ist mit mehr als 13,6 Mio. Einwohnern die grösste Provinz Kanadas. Während der Studienlaufzeit wurden 26'831 Personen bei Motorradunfällen und 281'826 bei Autounfällen verletzt. Bei Motorradunfällen waren die Verletzten mit einem Durchschnittsalter von 36 Jahren jünger und mit 81 Prozent wahrscheinlicher Männer als bei einem Autounfall.

Im Vergleich zu Autounfällen verursachten Motorradunfälle drei Mal so viele Verletzungen, diese waren zehn Mal so schwer, führten zu sechs Mal so hohen medizinischen Kosten und fünf Mal so vielen Todesfällen. Nach einer Verletzung bei einem Motorradunfall kam es viel öfter zu einem Krankenhausaufenthalt und einer Versorgung in der Intensivstation. Laut Forschungsleiter Daniel Pincus verursacht jedes Motorrad in Ontario zehn Mal so viele schwere Verletzungen, fünf Mal so viele Todesfälle und sechs Mal die Gesundheitskosten wie jedes Auto.

Dunkelziffer noch deutlich höher

Vor dieser Studie gab es in grösserem Rahmen keine zuverlässigen Schätzungen zu den Medizinkosten durch Motorradunfälle. Die meisten Berechnungen stammten laut Pincus von einzelnen Krankenhäusern. "In anderen Gesundheitssystemen können die Kosten abweichen, wir argumentieren jedoch, dass diese Schlussfolgerungen über Kanada hinaus auch im Rest der Industrieländer Gültigkeit haben", sagt Pincus.

Zu den Beschränkungen der Studie gehört, dass die Gesundheitskosten für die ambulante Rehabilitation für Personen mit Verletzungen des Gehirns und anderen langfristigen Leistungen nicht berücksichtigt werden konnten. Zusätzlich konnten die Aufwendungen der Versicherungen und Einzelpersonen sowie die indirekten Kosten wie versäumte Arbeitstage nicht berücksichtigt werden. Die Studienautoren gehen somit davon aus, dass ihre Schätzungen niedriger sein dürften als die tatsächlichen Kosten.

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