Neue Briefmarken: Dadaisten, Monster und Seefahrer
01.03.2016 | 10:49
Verschiedene Persönlichkeiten und Institutionen, die als wichtiger Bestandteil der Schweizer Erfolgsgeschichte über die Landesgrenzen hinweg bekannt sind, zieren die Briefmarken der ersten Ausgabe des Jahres: Die erste Schweizer Ärztin Marie Heim-Vögtlin, die Dada-Bewegung, die maritime...
Die Dada-Bewegung entstand vor genau 100 Jahren im Cabaret Voltaire an der Spiegelgasse 1 in Zürich. Eine kleine Gruppe von Emigranten rund um den Autor und Biographen Hugo Ball und die Schriftstellerin und Kabarettistin Emmy Hennings stellten sich gegen den Wahnsinn des Ersten Weltkriegs und betrieben mit Gedichten, Collagen, Tanz und Musik sogenannte Sinnzertrümmerung.
Von Zürich aus spannten die Dadaisten ein Netzwerk um den ganzen Erdball mit "Dada-Filialen" in Paris, Berlin, New York und sogar Japan. Die beiden Sondermarken zum hundertsten Geburtstag der Avantgarde-Bewegung zeigen Hugo Ball im berühmten kubistischen Kostüm sowie das Dada-Köpfchen "Portrait Jean Arp" von Sophie Taeuber.
Auch über die Schweizergrenzen hinweg bekannt ist das vom Schweizer Illustrator Ted Sieger gezeichnete Monster-Mädchen "Molly Monster". Die erfolgreiche Kinderfigur wird seit Jahren international und in 15 Sprachen umgesetzt und kam Anfang dieses Jahres als einer der grössten Schweizer Animationsfilme in die Kinos. Zu dieser Erfolgsgeschichte des Schweizer Animationsfilmers und seiner Comicfigur gibt die Schweizerische Post Anfang März zwei Sondermarken heraus.
Die Schweiz in internationalem Gewässer
Mit dem Portrait von Henri Nestlé auf einer Sondermarke würdigt die Post sein Schaffen zum 150-jährigen Bestehen des Schweizer Industrieunternehmens Nestlé AS, welches seit der Erfindung des damaligen "Kindermehls" weltweit einer der grössten Lebensmittelkonzerne wurde. Auch in internationalem Gewässer unterwegs ist die Schweiz seit 75 Jahren mit ihrer maritimen Handelsflotte, die vom Schweizerischen Seeschifffahrtsamt (SSA) des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) betreut wird und nun auf vier Sondermarken Platz findet.
Hintergrund: Während des Zweiten Weltkriegs war der Bund auf Schiffsraum für die wirtschaftliche Versorgung des Landes mit lebenswichtigen Gütern angewiesen. Um diese Versorgung fortan zu gewährleisten, legte sich die Schweiz eine eigene Flotte zu, die heute von privaten Reedern betrieben wird. Für eine weitere Verbundenheit über die Landesgrenzen hinaus sorgt seit 100 Jahren die Auslandschweizer-Organisation, die die Interessen der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer in der Schweiz vertritt - und zu ihrem Jubiläum eine Sondermarke mit einem helvetischen Sujet erhält.
Hommage an Schweizer Ärztin und Notfallhilfe
Mit einer eigenen Sondermarke der portraitierten Marie Heim-Vögtlin, erweist die Post zum hundertsten Todestag der ersten Schweizer Ärztin (1845-1916) ihre Reverenz. Die Aargauerin studierte und doktorierte als erste Schweizerin an der Universität Zürich Medizin. In Leipzig und Dresden bildete sie sich weiter zur ersten Gynäkologin Europas und eröffnete als erste Schweizer Ärztin eine eigene Praxis. Sie war auch Mitbegründerin der Pflegerinnenschule Zürich, dem ersten Spital für Frauen in der Schweiz, das von Frauen geleitet wurde.
Derzeit ist das Schweizerische Rote Kreuz SRK in rund 30 Ländern in der Not- und Katastrophenhilfe, dem Wiederaufbau, der Katastrophenvorsorge und der Entwicklungszusammenarbeit tätig. Mit 500'000 Mitgliedern und 73'000 Freiwilligen ist das SRK die bedeutendste humanitäre Organisation der Schweiz.
Die Sondermarke "150 Jahre Schweizerisches Rotes Kreuz" visualisiert auf kleinstem Briefmarkenformat die Vielfalt der Aufgaben, die das SRK heute wahrnimmt. Auch für Notfälle da ist seit 50 Jahren die private und gemeinnützige Stiftung Tox Info Suisse, die über die Notfallnummer 145 jährlich über 37'500 Anfragen zu toxischen Vergiftungen beantwortet und eine Sonderbriefmarke für ihre Arbeit erhält.