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Problemfall Potenz: Was kann Mann tun? Wann hilft der Arzt?

(Bildquelle: infoticker)

Obwohl es die wenigstens Männer gern zugeben sind Potenzstörungen weit verbreitet. Ob diese akut sind oder bereits von einer erektilen Dysfunktion zu sprechen ist entscheidet die Dauer und Ausprägung der Beschwerden. Für viele Männer ist eine schnelle Behandlung wichtig. Nicht immer muss direkt der...

Mit der Ernährung die Potenz eigenhändig unterstützen

Ernährungswissenschaftler des Texas A&M`s Fruit and Vegetable Improvement Center haben unlängst die Potenz fördernden Eigenschaften bestimmter Lebensmittel nachgewiesen. Insbesondere die Wassermelone soll sich potenzsteigernd auswirken. Laut Dr. Bhimu Patil, wissenschaftlicher Direktor des Texas A&M`s Fruit and Vegetable Improvement Centers, liegt der Grund dafür in dem Wirkstoff Citrullin, der Blutgefäße erweiternde Eigenschaften hat und sich positiv auf die Durchblutung des Penis beziehungsweise auf dessen Erektion auswirkt.

Ebenso förderlich für die Manneskraft sind unter anderem Kirschen, Bananen und Blaubeeren. Aber auch andere Lebensmittel helfen der Potenz auf die Sprünge. Dazu zählen vor allem Austern die wegen des hohen Zinkanteils die körpereigene Produktion von Testosteron und damit auch die Potent anregt. Ebenso positiven Einfluss auf die Libido des Mannes haben Lachs, Knoblauch und Eier.

Training für die Potenz

Probleme mit der Beckenbodenmuskulatur, die beim Menschen durch den sogenannten Heber des Afters (Muskulus Levator ani) gebildet wird und zwischen Scham-und Steissbein liegt. Werden die Beckenbodenmuskeln angespannt, werden die Gefässe der Schwellkörper des Penis zusammengedrückt und damit der Rückfluss des Blutes erschwert. Dadurch erhöht sich der Innendruck des Schwellkörpers verstärkt und es kommt zur Erektion beziehungsweise die Erhaltung der selben wird unterstützt. Das deutsche Beckenbodenzentrum Berlin hat diesbezüglich ein auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierendes Trainingsprogramm entwickelt, das sich bewährt hat. Fünfzig Prozent der Männer, die das Training absolviert haben, konnten schon nach einem halben Jahr über eine deutliche Verbesserung ihrer Libido feststellen. Ebenso können Yoga, Thai Chi , Qi Gong sowie Hypnosetherapien und Reiki bei Potenzproblemen hilfreich sein.

Pflanzen als natürliche Aphrodisiaka

Auch klassische Naturheilverfahren und die traditionelle homöopathische Pflanzenmedizin halten so Alternativen zur Potenzsteigerung bereit. Dazu gehören unter anderem die Kakaopflanze, Ginseng und Ginko, die den Blutfluss im Penis fördern. Insbesondere die Maca Wurzel hat sich als
sie Potenz förderndes Mittel bewährt, denn die in der Wurzel enthaltenen Sterole ähneln stark dem
für die Erektionsfähigkeit wichtigen Testosteron. Bei wissenschaftlichen Untersuchungen der
Universität Lima (Peru) wurde Probanden im Alter von 21 bis 56 Jahren täglich Maca-Pulver in einer Konzentration von rund 1,5 Gramm verabreicht. Bereits nach vier Wochen konnte bei den Teilnehmern ein deutlicher Anstieg der Libido verzeichnet werden. Bevor die ersten Phosphodiesterase ( PDE ) 5 Hemmer auf den Markt kamen, gehörte ein Extrakt aus
der Rinde des zentralafrikanischen Coryanthe Yohimbehe Baum zu den meist verwendeten Potenzmittel. Im Gegensatz zu den PDE 5 Hemmern blockiert der Wirkstoff Yohimbin vor allem die erektionshemmenden Einflüsse des sympathischen Nervensystems und hat nur geringe direkte Auswirkungen auf die Penisgefässe. Daher beschränkt sich die Wirkung von Yohimbin in der Regel auf Erektionsstörungen
im funktionellen psychischen Bereich.

Phosphodiesterase 5 Hemmer zur medikamentösen Behandlung

Phosphodiesterase 5 Hemmer (PDE-5-Hemmer) sind gemeinhin als Potenzmittel bekannt. Mittlerweile gibt es neben Viagra, das auf dem Wirkstoff Sildenafil basiert, noch weitere Medikamente wie Cialis (Wirkstoff Tadalafil),
Levitra und Spedra. Alle PDE-5-Hemmer wirken direkt auf den Penis und haben keinen Einfluss auf das Gehirn. Daher ist ein effektiver und erfolgreicher Einsatz dieser verschreibungspflichtigen Potenzmittel nur bei entsprechender sexueller Stimulation möglich. Für viele Männer stellen die Präparate eine schnelle Lösung des Problems dar. Die Anwendung sollte jedoch immer mit einem Arzt abgesprochen werden.

Bei starken Problemen: Injektion oder Operation

Bei stark ausgeprägten Störungen kann es im Einzelfall möglich sein, dass selbst Medikamente keine ausreichende Wirkung erzielen. In diesem Fall kann eine besondere Injektionstherapie oder eine Operation vom Arzt verordnet werden.

In diesem Fall könnte eine Schwellkörperinjektion eine
Alternative sein. Dabei werden mit einer ultradünnen ( Gauge 27-30) Injektionsnadel vasoakltive Substanzen seitlich in den Schwellkörper eingebracht, die die Durchblutung der Gefässe beeinflusst. Nach etwa 5 bis 10 Minuten kommt es zu einer Gliedversteifung, die in der Regel zwei Stunden anhält.

Helfen auch Injektionen nicht bleibt nur die Möglichkeit einer Operation. Die Venenligatur (Venensperr-OP ) ist eine Gefäßoperation, die am Penis durchgeführt wird. Diese Operation kommt vor allem dann in Betracht, wenn eine cavernöse Insuffizienz beziehungsweise ein venöses Leck, möglichst nach einer radiologischen Abklärung, diagnostiziert wurde. Dabei handelt
es sich um einen erhöhten Blutabfluss in Bereich der Schwellkörper, der eine Erektion verhindert.
Bei dem operativen Eingriff wird an der Peniswurzel ein Schnitt gesetzt, über den die betroffenen Venen durchtrennt und unterbunden werden. Danach bleibt das Blut länger im Schwellkörper.

Im umgekehrten Fall gibt es Patienten, bei denen zum Beispiel ein Unfall einen Gefässverschluss oder eine Gefässverletzung im Schwellkörper verursacht hat und somit die Blutzufuhr zum Penis gestört ist. Hier kann eine Schwellkörper-Revaskularisierung Abhilfe schaffen, in dem ein Gefäss der Bauchwand im Bypassverfahren mit den Penisarterien verbunden wird. Diese Operation wird heute nur noch als letzter Ausweg bei älteren Patienten (>55) durchgeführt. Zudem besteht die Möglichkeit ein hydraulisches Penisimplantat einzusetzen. Hier werden zwei weiche Zylinder an den Schwellkörper angesetzt und über eine Pumpe im Hodensack bei Bedarf mit Flüssigkeit aufgepumpt werden.