Sauber-Piloten schiessen sich in Monaco gegenseitig ab
30.05.2016 | 07:35
Wetter: nass/feucht/trocken, 17-19°C Luft, 19-25°C Asphalt.
Nach einer Kollision in der 47. Runde kamen Marcus Ericsson und Felipe Nasr beim Grossen Preis von Monaco 2016 nicht ins Ziel. Als Folge davon wird Marcus Ericsson in der Startaufstellung zum Grossen Preis von Kanada um drei Plätze strafversetzt.
Marcus Ericsson: (Startnummer 9)
Ergebnis: Ausfall. Gestartet auf Regen-Reifen, nach 11 Runden auf Intermediate-Reifen gewechselt, nach 29 und 49 Runden auf ultraweiche Reifen gewechselt.
"Ein sehr enttäuschendes Ende dieses Rennens. Anfangs hatten wir etwas gepokert, deshalb war ich der Erste auf Trockenreifen. Dieser Poker zahlte sich aus. Nicht ideal war, dass meine Fahrt danach von blauen Flaggen beeinflusst war. Ich musste die Ideallinie verlassen, um andere Fahrer vorbeizulassen - und so musste ich in dieser Phase kämpfen, dass die Reifen wieder auf Temperatur kommen. Als die Reifen wieder mehr Haftung hatten, konnte ich zu Felipe aufschliessen, hing aber hinter ihm fest. Danach hörte ich den Funkspruch. Als ich später eine Lücke zum Überholen sah, versuchte ich es – was danach passiert ist, hat man gesehen. In dieser schwierigen Situation ist es nun umso wichtiger, dass das Team mehr denn je zusammenhält. Ich entschuldige mich und bin sicher, dass so etwas künftig nicht mehr passieren wird."
Felipe Nasr: (Startnummer 12)
Ergebnis: Ausfall. Gestartet auf Regen-Reifen, nach 8 Runden auf Intermediate-Reifen gewechselt, nach 32 und 48 Runden auf ultraweiche Reifen gewechselt.
"Es ist schade, dass wir beide das Rennen nicht beendet haben. Es passierte das schlimmste Renn-Szenario, das einem Team widerfahren kann. Marcus und ich waren mit unterschiedlichen Strategien unterwegs. Sein zweiter Boxenstopp war früher als meiner. Allerdings kamen meine Reifen immer besser auf Temperatur, und ich konnte zu Konkurrenten aufschliessen. Daher war es für mich nicht die richtige Zeit, um die Plätze zu tauschen. Plötzlich, in der Rascasse-Kurve, spürte ich dann einen Schlag am Auto. Klarerweise ist diese Kollision sehr enttäuschend für das ganze Team, das auch hier sehr hart gearbeitet hat. Ich entschuldige mich für das, was passiert ist. Wir müssen nun sicherstellen, dass so etwas nicht mehr vorkommt."
Monisha Kaltenborn, Teamchefin:
"Ein unakzeptables Verhalten beider Fahrer. Heute endete die Arbeit des gesamten Teams in einer Kollision. So etwas wollen wir nicht erleben. Marcus und Felipe wissen, wie viel harte Arbeit in jedem Rennwochenende steckt. Sie haben die Verantwortung, die Autos ins Ziel zu bringen. Als wir die Gesamtsituation bewertet haben, war es wichtig, das schnellere Auto so weit wie möglich nach vorne zu bringen, um eine aufkommende Chance nutzen zu können. Unsere Entscheidung basierte auf den Daten beider Autos. Wir haben die Situation intern geklärt. Die Fahrer sind sich ihrer Verantwortung bewusst, solch ein Zwischenfall wird sich nicht wiederholen. Ich möchte noch ein Wort über unseren früheren Fahrer Sergio Pérez und Force India verlieren: Herzliche Gratulation zum dritten Platz in Monaco."