So lebt und denkt die grösste Zürcher Altersgruppe
04.09.2018 | 11:23
Die 30- bis 39-Jährigen sind in der Stadt Zürich die deutlich grösste Altersgruppe und sie werden immer mehr. Mit der Veranstaltungsreihe "ZRH3039" stellt die Stadtentwicklung Zürich verschiedene Lebensrealitäten dieser hoch ausgebildeten, sehr mobilen und zu über 90 Prozent erwerbstätigen Zürcherinnen und Zürcher ins Zentrum, die beinahe zur Hälfte kein Stimm- und Wahlrecht haben.
Eine von fünf Personen in der Stadt Zürich ist zwischen 30 und 40 Jahre alt. Mit mittlerweile rund 90'000 Personen sind die 30- bis 39-Jährigen die deutlich grösste 10-Jahres-Alterskohorte und werden schon bald die Bevölkerungszahl einer eigenen Grossstadt erreichen. Ihre Zahl wächst seit 25 Jahren kontinuierlich.
Superdiverse Altersgruppe mit Migrationshintergrund
Die in der Stadt Zürich lebenden 30- bis 39-Jährigen sind äusserst vielfältig. Sie stehen stellvertretend für eine Stadt, die sich mehrheitlich aus Minderheiten zusammensetzt. Wie es sich in einer solchen superdiversen Gesellschaft lebt, welche Rolle dabei die Integration spielt und welche Herausforderungen sich dadurch für Politik und Verwaltung ergeben, sind die Themen der diesjährigen Migrationskonferenz der Stadt Zürich vom 27. September 2018.
Hoher Beschäftigungsgrad in hoch bezahlten akademischen Berufen
92 Prozent der Zürcherinnen und Zürcher zwischen 30 und 40 sind erwerbstätig. Sieben von zehn Personen der Altersgruppe haben einen Tertiärabschluss und jede zweite Person arbeitet in einem akademischen Beruf. Fast 30 Prozent der Altersgruppe verdienen 50 Franken oder mehr pro Arbeitsstunde. Die hohe Mobilität dieser ökonomisch bedeutsamen Arbeitnehmenden wirft bei den arbeitgebenden Unternehmen und bei der Stadt die Frage auf, was in den Betrieben, aber auch in den Quartieren und Nachbarschaften nötig ist, damit sich die 30- bis 39-Jährigen zugehörig und zuhause fühlen. Eine Podiumsdiskussion zum Spannungsfeld zwischen globaler Mobilität und lokaler Integration mit Expertinnen und Experten aus Firmen thematisiert am 31. Oktober 2018 die Bedürfnisse und Möglichkeiten von Wirtschaft und Stadtverwaltung.
Ohne Stimm- und Wahlrecht politisch ausgeschlossen
Beinahe die Hälfte der 30- bis 39-Jährigen kann demokratisch nicht mitreden und ist von der formellen politischen Mitbestimmung ausgeschlossen. Über 55 Prozent der Altersgruppe sind im Ausland geboren. Aufgrund der fehlenden politischen Rechte fühlen sie sich oft durch Stadt- und Gemeinderat nicht gut vertreten. Die Stadtentwicklung Zürich und das Zentrum für Demokratie Aarau beleuchten an einer Veranstaltung am 20. November 2018 die Bedeutung dieses Demokratiedefizits für das direktdemokratische Selbstverständnis.
"Stadt der Zukunft - ZRH3039"
Hinter den Zahlen zur Alterskohorte der 30- bis 39-Jährigen stecken verschiedene Geschichten. Die Stadtentwicklung Zürich nimmt diese mit der Veranstaltungsreihe ZRH3039 auf und stellt Fragen nach den Auswirkungen auf das städtische Leben in Zürich. Nach der Veranstaltungsreihe "Handel im Wandel" greift Stadtentwicklung Zürich unter dem Übertitel "Stadt der Zukunft" zum zweiten Mal Trends und Treiber der wirtschaftlichen, sozialen und räumlichen Stadtentwicklung auf. Die Schlussveranstaltung am 26. November 2018 gibt Einblick in die Lebenswelten der 30- bis 39-Jährigen in Zürich und zeigt auf, wo und wie die Stadt Zürich sie in die städtische Gesellschaft einbinden kann.