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So schädlich ist Alkohol in der Schwangerschaft

Symbolbild (Bildquelle: Free-Photos (CC0))

Rund zwei von hundert Neugeborenen in Europa kommen auf Grund des Alkoholkonsums ihrer Mutter während der Schwangerschaft mit Beeinträchtigungen zur Welt. Zum kommenden 9. September, dem Tag des alkoholgeschädigten Kindes, ruft die Stiftung Sucht Schweiz dazu auf, es schwangeren Frauen zu erleichtern, möglichst auf den Alkoholkonsum zu verzichten.

Neue Auswertungen von Sucht Schweiz im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit zeigen, dass rund 6 Prozent der schwangeren oder stillenden Frauen in der Schweiz mindestens einmal pro Monat zu viel Alkohol bei einer Gelegenheit (vier Standardgläser oder mehr) trinken.

Auch wenn nicht eindeutig belegt ist, ab welcher Alkoholmenge die Entwicklung des Kindes beeinträchtigt werden kann, so können die Schäden für Neugeborene beträchtlich sein: Verlässliche Zahlen fehlen zwar für die Schweiz, aber es wird geschätzt, dass in Europa rund 2 Prozent der Neugeborenen von FASD betroffen sind und knapp 0,4 Prozent gar mit dem FAS-Syndrom zur Welt kommen. Das neue Factsheet des Bundesamtes für Gesundheit zu diesen Themen ist jetzt verfügbar.

Alkoholbedingte Beeinträchtigungen

Alle Beeinträchtigungen auf Grund des Alkoholkonsums werden unter dem Kürzel "FASD" (Fetal Alcohol Spectrum Disorder) zusammengefasst. In vielen Fällen manifestiert sich FASD in Merk- und Lernschwierigkeiten, Sprechstörungen, Hyperaktivität und Impulsivität.

Beim schwerwiegenderen FAS (Fetales Alkoholsyndrom) sind speziell Wachstumsverzögerungen, körperliche Auffälligkeiten, insbesondere am Kopf und im Gesicht sowie Dysfunktionen des zentralen Nervensystems mit entsprechenden Folgeschäden zu beobachten. Letzteres kann auch verzögerte geistige Entwicklung und verminderte Intelligenz bedeuten.

Empfehlungen

Expertin Rachel Stauffer Babel erklärt: "Alkohol gelangt über die Plazenta direkt ins Blut des Kindes. Anders gesagt: Das Kind trinkt mit." Es ist also Vorsicht geboten:

Schwangere Frauen unterstützen: Sucht Schweiz verbreitet das Knowhow

Zum 9. September ruft Sucht Schweiz die Gesellschaft dazu auf, die schwangeren Frauen in ihrer Verantwortung nicht alleine zu lassen: Auch deren Partner und die Gesellschaft sind gefordert, den Verzicht auf Alkohol zu unterstützen und schwangere Frauen nicht zum Mittrinken zu verleiten. Dies hat Einfluss darauf, ob und wie viel Alkohol während der Schwangerschaft konsumiert wird. Gleichzeitig ruft Sucht Schweiz die Gesellschaft dazu auf von FAS oder FASD betroffene Personen nicht alleine zu lassen und spezialisierte Infrastrukturen aufzubauen.

Zum Thema Alkohol in der Schwangerschaft hält Sucht Schweiz umfassende Informationen für verschiedene Zielgruppen bereit: