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Sport trotz schwacher Blase möglich

(Bildquelle: infoticker)

Eine schwache Blase muss einem nicht die Freude an der Bewegung verderben. Ganz im Gegenteil: Sport kann dabei helfen, Inkontinenz zu verbessern. Denn die richtigen Sportarten und ein paar ausgewählte Übungen kräftigen den Beckenboden - und damit genau die Muskulatur, die für die Kontrolle des...

Der Beckenboden ist ein Geflecht aus Muskeln, Bändern und Bindegewebe. Er sitzt im Unterleib und ist wesentlich für den Halt der Blase und den Verschluss der Harnröhre verantwortlich. Bei Frauen ist der Beckenboden von Natur aus weicher. Er muss sich schliesslich bei der Geburt eines Kindes dehnen. Dadurch sind aber gerade Frauen anfällig für Blasenschwäche: Denn der Beckenboden verliert mit zunehmendem Alter oder durch die Beanspruchung bei der Geburt an Elastizität.

Ein schwacher Beckenboden schafft es nicht, die Blase zuverlässig zu verschliessen. Vor allem, wenn Druck auf ihn ausgeübt wird - etwa beim Niesen, Bücken oder beim Heben schwerer Gegenstände. Ist der Beckenboden zu schwach, kann Urin abgehen.

Was ist für Blasenschwache geeignet und was nicht?

Leider belasten auch manche Sportarten den Beckenboden. Aus Angst vor einem Malheur trauen sich die Betroffenen dann häufig überhaupt nicht mehr, sich sportlich zu betätigen. Dabei kann und sollte man auch mit Blasenschwäche Sport treiben. Es kommt eben auf die Art der Bewegung an.

Weniger geeignet

Sportarten, die mit kurzen, starken Bewegungen des Bauchraums, Sprüngen oder abrupten Stopps und Aufprallbewegungen verbunden sind, sind für Blasenschwache problematisch. Dazu gehören:

 

 

Gut geeignet

Beckenbodentraining ist nicht nur etwas für Mütter nach der Geburt. Menschen mit schwacher Blase sollten ebenso unbedingt gezielt ihren Beckenboden trainieren. Dazu gibt es eine Reihe von Übungen, die durch gezieltes Anspannen und Entspannen die Muskulatur im Unterleib kräftigen. Nähere Infos dazu gibt es auf der Seite von Tena.ch.

Darüber hinaus können Menschen mit Blasenschwäche eine Reihe von Sportarten ausführen, die den Beckenboden nebenbei stärken oder zumindest keinen Druck auf ihn ausüben. Dazu gehören Ausdauersportarten mit weichen Bewegungen, also Wandern, Walking, Skaten und Skilanglauf und Radfahren. Bei letzterem reicht schon eine geringe Intensität, um die Muskulatur im Beckenboden zu trainieren.

Pilates und Yoga stärken die gesamte Muskulatur mit sanften Bewegungen. Hier sollte man darauf achten, bei den Übungen für die Bauchmuskulatur immer auch den Beckenboden anzuspannen. Auch ins Wasser können Menschen mit einer schwachen Blase sich trauen. Beim Schwimmen, Aqua-Jogging oder Aqua-Fitness wird der Beckenboden durch den Auftrieb weniger belastet. Wer Angst hat, im Wasser Urin zu verlieren, kann sich mit unauffälliger Inkontinenz-Badewäsche behelfen.

Angepasste Bewegung möglich

Leidenschaftliche Jogger oder Tennisspieler müssen dennoch nicht vollständig auf ihren geliebten Sport verzichten. Nach einigen Monaten gezielten Beckenbodentrainings kann der Urin in der Regel besser gehalten werden. Dann kann der Blase auch eine Joggingrunde oder ein Tennismatch zugemutet werden. Ausserdem können die Sportarten beckenbodenfreundlicher gestaltet werden.

Statt auf Asphalt lieber auf einem Waldweg laufen, zum Tennis vom Hartplatz auf den Sandplatz wechseln. Gedämpftes Schuhwerk ist in jedem Fall zu empfehlen. Spezielle Slipeinlagen (z.B. von TENA) und schwarze Hosen lassen einen eventuellen Urinverlust nicht sofort sichtbar werden.