Träume auf "uDreamed" vergleichen
20.07.2017 | 20:02
Auf "uDreamed" können User ihre Träume vergleichen. Das neue soziale Netzwerk soll Menschen bei der Traumdeutung behilflich sein.
Forscher der Brigham Young University haben mit "uDreamed" eine neue App entwickelt, die Nutzern bei der Analyse und Deutung ihrer Träume helfen soll. Die Anwendung arbeitet zudem mit einer grossen Datenbank, in der Träume hinterlegt werden können. Die Anwendung vernetzt zudem Menschen, die ähnliche Träume haben.
Gleiche Träume verbinden
"Träume haben eine Bedeutung. Wir wollten einen Weg finden, wie man Träume grossräumig analysieren kann. Was sind die Grundsteine von Träumen - jene Dinge, die Basis der Träume von allen sind?", fragt IT-Professor James Gaskin. Die App generiert jedoch nicht automatisch eine Interpretation der Träume ihrer User, sondern recherchiert in einer Datenbank, um stichwortartig Auskunft über mögliche Deutungen und Zusammenhänge zu geben.
uDreamed hilft nicht nur dabei, eigene Träume zu analysieren, sondern soll User, die ähnliche Träume haben, auch miteinander verbinden. Die Forscher hoffen, auf diese Weise ein globales Netzwerk der Traumanalyse zu erstellen. Zudem gibt es in der App selbst einige registrierte Experten auf dem Gebiet, die mit Usern kommunizieren und ihnen bei der Traumdeutung helfen können. Ähnlich wie in einem sozialen Netzwerk dürfen User ihre Aufzeichnungen auch intern veröffentlichen, sodass andere Nutzer das Geträumte durchlesen und sogar kommentieren können. Somit erweitern sich die Möglichkeiten der Analyse und Deutung stark.
Anonyme Analyse möglich
"Soweit wir wissen, träumen wir jede Nacht mehrmals, erinnern uns aber meistens nicht daran. Möchte man sich aber an Träume erinnern, hilft es, möglichst lange zu schlafen und ein Traumtagebuch zu führen. Den Traum verstehen wir als ein sinnliches Ereignis. Tagesreste werden im Traum verarbeitet und in den bestehenden Gestalt-Erfahrungsschatz integriert. Insofern lernen wir im Schlaf und im Traum", erklärt Brigitte Holzinger vom Institut für Bewusstseins- und Traumforschung der Universität Wien gegenüber pressetext.
Die Privatsphäre einzelner User bleibt für die App-Entwickler ein wichtiges Element, denn Träume spiegeln das Innere häufig wider und sind vielen Menschen peinlich. "Es sind keine Namen mit der App verbunden, deshalb können Nutzer ganz ohne Ängste sehr ehrlich über die überraschenden Wendungen ihrer Träume berichten", betont Gaskin. Mit dem wachsenden Wissen über Träume können seit geraumer Zeit auch Psychosen und Depressionen besser erkannt und erklärt werden.
"Träume können als eine Art Kommunikation zwischen dem Selbst und dem Ich des Träumers verstanden werden. Man kann Träumen und dem, was sie wollen, lernen näherzukommen. Es kann nur der Träumer selbst letztlich wissen, was sein Traum möchte. Das findet man am besten heraus, indem man sich möglichst sinnlich auf das Geträumte einlässt, mit 'DreamSenseMemory', einem eigens dafür von uns entwickelten Zugang", resümiert Holzinger.
Artikelfoto: claudioscott (CC0 Public Domain) - (Symbolbild)