Viel Nachwuchs bei den Basler Kängurus
17.03.2016 | 09:57
Volle Beutel bei den Basler Kängurus: fast alle Weibchen haben Nachwuchs. Eines der Jungen hat vor Kurzem seine Mutter verloren und hat nun zwei Ersatzmütter gefunden, bei denen es trinken darf.
Zurzeit ist einiges los auf der Känguruanlage im Zoo Basel. Fast alle Weibchen haben Nachwuchs verschiedensten Alters. Kängurus sind sehr soziale Tiere und pflegen untereinander einen freundlichen Umgang. Das ist der kleinen Manilla zu Gute gekommen. Ihre Mutter musste vor Kurzem wegen schwerer Krankheit eingeschläfert werden. Manilla naschte zu diesem Zeitpunkt zwar bereits an fester Nahrung, trank aber sonst noch bei der Mutter. Nun darf das Junge bei den beiden Weibchen Lamilla und Chupa trinken und ist dementsprechend fit und munter.
In der Zwischenzeit frisst Manilla Heu und Saftfutter aus Karotten, Randen und Fenchel und trinkt nicht mehr so häufig bei den Ersatzmüttern. Lamilla hat selber ein Junges im Beutel, das ab und zu aus dem Beutel schaut. Auch Chupa, deren Junges bereits zu gross für den Beutel ist, trägt wahrscheinlich bereits wieder Nachwuchs mit sich herum, genau wie zwei weitere Kängurus.
Kängurus haben zweimal Geburtstag
Manillas Geburtstag ist in den Karteikarten des Zoo Basel mit dem 15. November vermerkt. Wann sie geboren wurde, weiss aber niemand so genau. Denn bei der eigentlichen Geburt kommt ein winziges nacktes und noch nicht fertig entwickeltes Junges zur Welt. Es ist so klein, dass die Geburt vom Zoopersonal meist nicht einmal bemerkt wird. Deshalb wird im Zoo Basel als Geburtstag der Tag aufgeführt, an dem das Junge zum ersten Mal den Kopf aus dem Beutel streckt.
Sobald junge Kängurus den Beutel regelmässig verlassen, knabbern sie an fester Nahrung, trinken aber noch während sechs Monaten Milch. So hält es zurzeit auch Manilla. Wenn sie Durst hat, streckt sie einfach den Kopf in den Beutel der Ersatzmütter, denn dort befinden sich die Zitzen. Der Vater aller Jungtiere ist Mitchel (5). Er interessiert sich nicht gross für seinen Nachwuchs, verhält sich aber freundlich. Zurzeit zählt die Gruppe zehn erwachsene Kängurus und fünf im Jahr 2015 geborene Jungtiere.
Die meisten Beuteltiere leben in Australien
Kängurus gehören zu den Beuteltieren, eine Unterklasse innerhalb der Säugetiere. Sie unterscheiden sich von den Plazentatieren (zu denen auch der Mensch gehört) darin, dass die Jungtiere in einem sehr frühen, embryoartigen Stadium geboren werden. Bei meisten Beuteltieren haben die Weibchen einen Beutel, in dem die Jungen heranwachsen. Heute leben in Australien und Amerika ungefähr 320 Beuteltierarten, die meisten davon in Australien. Nur rund sechs Prozent aller heute lebenden Säugetierarten sind Beuteltiere. Im Zoo Basel sind die Kängurus die einzigen Beuteltiere.