Ausländische Umweltzonenvignetten auch für Schweizer Autos obligatorisch

(Bildquelle: infoticker)

Mehrere europäische Länder haben Umweltzonen eingerichtet, um verkehrsbedingte Luftbelastungen zu reduzieren. In bestimmten Zonen sind Fahrzeuge mit zu hohen Abgaswerten schon heute überhaupt nicht mehr zugelassen. Für Städte mit Umweltzonen braucht es in jedem Fall eine entsprechende...

Zahlreiche Schweizer werden demnächst mit dem Auto in die Ferien fahren. Mittlerweile wurden bereits in 11 europäischen Ländern eigene Umweltzonen eingeführt, in welchen auch Schweizer Automobilisten den Schadstoffausstoss ihres Autos mittels einer Vignette auf der Windschutzscheibe deklarieren müssen. Unter diesen Ländern sind auch die gemäss TCS-Reisebarometer bei Schweizern sehr beliebten Nachbarstaaten Deutschland, Frankreich und Italien.

Die Feinstaubplakette in Deutschland

Heute haben in Deutschland bereits über 50 Städte, darunter beliebte Reiseziele wie München, Berlin und Köln, eine sogenannte Feinstaubverordnung eingeführt. In diesen Städten wurden verschiedene Umweltzonen (rot, gelb, grün) definiert. Diese Zonen dürfen nur noch mit einer entsprechenden Umweltplakette befahren werden. Fahrzeuge werden nach der Höhe ihrer Schadstoffemissionen eingestuft und erhalten entweder eine rote, eine gelbe oder eine grüne Plakette. Motorräder sind in Deutschland von dieser Regelung ausgenommen.

Wer in den Umweltzonen ohne die entsprechende Umweltplakette unterwegs ist, muss mit einer Busse bis 80 Euro rechnen. Die verschiedenen Umweltplaketten sind bei den TCS Sektionen erhältlich. Wichtig für Bestellung und Bezug bei den TCS-Kontaktstellen: Kopie des Fahrzeugausweises mitbringen oder einsenden.

Die französische Umweltzonenvignette Crit'air

Seit April 2017 müssen Schweizer Autos und Motorräder mit der Umweltzonenvignette Crit'air ausgestattet sein, um in bestimmten Stadtteilen von Paris, Lyon und Grenoble verkehren zu dürfen. Wer ohne gültige Vignette unterwegs ist, wird mit bis zu 68 Euro gebüsst.

Das Luftqualitätszertifikat Crit'air unterscheidet sechs Fahrzeugkategorien, entsprechend gibt es sechs verschiedenfarbige Vignetten. Eine Vignette kostet 4,80 Euro und ist bei den TCS Sektionen oder über die Webseite des französischen Umweltministeriums www.certificat-air.gouv.fr erhältlich.

Die ZTL-Zonen in Italien

In Italien gibt es sogar bereits über 5'000 Zonen mit Verkehrsbeschränkung (zone a traffico limitato, ZTL). Reisende sollten sich also vorab ausführlich informieren und für die entsprechenden Bewilligungen sorgen. Deren Gültigkeitsdauer, Einfahrtbestimmungen und Verkehrszeiten können von Stadt zu Stadt variieren.

In Mailand ist für die Einfahrt in die Zone Area C ein Umweltpass für bestimmte Tageszeiten und Wochentage erforderlich. Die Zone Area C umfasst den "Cerchia dei Bastioni", den Stadtmauerring, der über 47 videoüberwachte Einfahrten verfügt. Der Pass muss vor Einfahrt in die entsprechende Zone erworben und aktiviert werden. Die Gebühr beträgt 5 CHF Euro pro Tag. Mehr Informationen erhalten Sie auf der Webseite des TCS oder unter http://www.comune.milano.it.

TCS-Tipps

Bei den Regelungen der verschiedenen Umweltzonen und Fahrverbote in europäischen Städten kommt es laufend zu Neuerungen und Änderungen. Vor der Reise sollte man sich daher rechtzeitig über die aktuellen Bestimmungen informieren.

Bei der Einfahrt in die Stadtzentren sollte man auf eventuelle Hinweisschilder oder Leuchttafeln achten. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, das Fahrzeug in den Aussenbereichen der Städte zu parken und mit öffentlichen Verkehrsmitteln in das Zentrum zu fahren.

Schadstoffvignetten oder -plaketten können direkt bei den Sektionen des TCS oder unter schadstoffplakette@tcs.ch bestellt werden.

Weitere Informationen und Reisehinweise auch zu anderen Reisezielen findet man unter https://www.tcs.ch/de/camping-reisen/reiseinfos/.

Artikelfoto: TCS