Ausstellung der Stanser Landmaschinenbauer ist eröffnet

Das Nidwaldner Museum eröffnete am Freitag im Salzmagazin die Ausstellung Schilter – die Geschichte der Stanser Maschinenfabrik. Rund 250 Besucher drängten sich vor dem Museum um die extra für die Vernissage angereisten Schilter-Fahrzeuge. Die Ausstellung zeigt in fünf szenischen Abschnitten den Auf- und Abstieg des Pioniers der Mechanisierung der Berglandwirtschaft.

Es sei kaum mehr vorstellbar, wie die Bergbauern für ihr Heu arbeiten mussten, bevor es die Heulader der Firma Schilter gab, erinnerte Regierungsrat Res Schmid anlässlich der Vernissage. "Thomas Schilter, der führende Kopf in der Firma, hat mit seiner Erfindung diese arbeitsintensive Situation nachhaltig verändert." Die Geschichte der Maschinenfabrik Schilter sei auch eine Geschichte der Nidwaldnerinnen und Nidwaldner. Es gebe im Kanton kaum eine Familie, in der nicht mindestens ein Mitglied mit der Firma Schilter verbunden sei. Schilter sei auch ein Exportschlager nach Mexico, Japan, Indien, Norwegen, Frankreich und Belgien gewesen. "Erstmals ist nun die Geschichte um den Auf- und Abstieg des Pioniers der Mechanisierung in der Berglandwirtschaft zusammengetragen und in einen grösseren Zusammenhang gestellt worden", freute sich Res Schmid.

 

"Die Quellenlage zu Schilter ist für einen Historiker schwierig. Es gibt kein Archiv, es gibt keine Rechnungsbücher und auch keine Geschäftsleitungsprotokolle", erklärte Fabian Hodel, Historiker und Kurator, die Ausgangslage zur Recherche für die Ausstellung. "Also ging ich auf die Menschen zu, die Schilter als Mitarbeiter und Direktbetroffene erlebt haben. Ich betrieb "Oral History" – erzählte Geschichte. Vier Zeitzeugen habe ich gefilmt. Sie sind in der Ausstellung zu sehen und zu hören." Um die Aussagen zu verifizieren, hat Fabian Hodel mit vielen anderen gesprochen und in Landratsprotokollen recherchiert. Entstanden sind szenische Darstellungen zur Geschichte der Landmaschinenfabrik Schilter. "Ich wünsche mir, die Räume im Salzmagazin machen diese Geschichte, wie sie in Stans stattgefunden hat, für viele nachvollziehbar. Vor allem auch für jene, die Schilter nicht selber miterlebt haben", sagte Fabian Hodel. Abschliessend bat er die Besitzer bei ihren Schilter-Fahrzeugen auf das Gaspedal zu treten und das Motorengeräusch wirken zu lassen.

Stefan Zollinger, Leiter des Nidwaldner Museums, wünschte den Ausstellungsbesuchern spannende und überraschende Momente.

"Nehmen Sie sich mindestens eine Stunde Zeit, um zu sehen, hineinzuhören und den Motorengeruch einzuatmen. Machen Sie sich ein Bild der bewegten Schilter-Jahre", forderte er die Museumsbesucher auf und wies auf die verschiedenen Führungen und Veranstaltungen hin, die im Zusammenhang mit der Ausstellung stattfinden. Er dankte den Beteiligten der Ausstellung, dem Kurator Fabian Hodel, den Zeitzeugen, den Ausstellungstechnikern des Nidwaldner Museums Thomas Odermatt und Jozef Lauwers, sowie dem Ausstellungsgestalter Roland Heini für das gute Gelingen der Ausstellung. Elian Grossrieder dankte er für die wertvolle Koordination und umsichtige Mitarbeit.

Artikelfoto: Christian Hartmann (Nidwaldner Museum)