Basel-Stadt

Australische Echsen mit Unterschieden im Zoo Basel

Stachelschwanzwaran-Paar
Stachelschwanzwaran-Paar (Bildquelle: Zoo Basel)

Im Zoo Basel sind nach einer Umgestaltung der Anlagen im Vivarium wieder die australischen Echsen zu sehen. Auf der rechten Seite (Terrarium 55) lebt ein Paar Stachelschwanzwarane (Varanus acanthurus), auf der linken Seite (Terrarium 53) ein Paar Tannenzapfenechsen (Tiliqua r. rugosa).

Während die Tannenzapfenechsen erst im Jahre 2017 aus Australien nach Basel importiert wurden und noch nicht gezüchtet haben, lebt das Paar Stachelschwanzwarane seit über fünf Jahren im Zoo Basel und der letzte Nachwuchs vom August 2018 ist im Jungtierterrarium neben den Schildkröten zu sehen.

Stachliger Schwanz

Während den letzten Monaten wurde das Zuchtpaar Stachelschwanzwarane (Varanus acanthurus) etwas kühler und getrennt gehalten, bei den steigenden Temperaturen kann man bei ihnen oft Paarungen beobachten. Diese Waranart erreicht eine Gesamtlänge von etwa 70 Zentimetern, wobei etwa zwei Drittel auf den langen, mit Stacheln bewehrten Schwanz fallen.

Diese Art lebt in trockenen, felsigen Gebieten des nördlichen und zentralen Australiens. Bei Gefahr verkriechen sich die Warane in Felsspalten, die sie mit dem dornigen Schwanz verschliessen und sich so vor Feinden schützen.

Fettschwanz

Wie der Name sagt, ähneln die knapp 40 Zentimeter langen Tannenzapfenechsen (Tiliqua r. rugosa) einem Tannenzapfen. Der kurze abgerundete Schwanz dient als Fettspeicher. Die Art kommt in der südlichen Hälfte Australiens vor und bewohnt dort Grasländer, Buschsavannen aber auch trockene Wälder. Diese sich sehr langsam bewegende Echse aus der Familie der Skinke übernimmt dort die ökologische Nische der Landschildkröten, die in Australien komplett fehlen.

Fühlt sich die Tannenzapfenechse bedroht, so kann sie sich aber weder in einen Panzer wie die Schildkröte noch in eine Felsspalte wie der Stachelschwanzwaran zurückziehen, sondern sie reisst ihr Maul weit auf und versucht den potentiellen Feind durch das Herausstrecken der grossen blauen Zunge einzuschüchtern.

Unterschiedliche Fortpflanzung

Ausserhalb der Fortpflanzungszeit leben die Stachelschwanzwarane wie die meisten Warane einzelgängerisch. Etwa 120 Tage nach der Eiablage schlüpfen bei 27 bis 30 °C die etwa zwölf Zentimeter langen Jungtiere und sind vom ersten Moment an auf sich gestellt. Ein Gelege kann bis zu 17 Eier umfassen.

Ganz im Gegensatz dazu ist die Tannenzapfenechse lebendgebärend. Das Weibchen bringt nach einer Tragzeit von 4 bis 5 Monaten ein oder zwei Jungtiere (nur selten drei) zur Welt, die mit einer Gesamtlänge von 15 Zentimetern fast 40 Prozent der Grösse der Mutter aufweisen. Ein weiterer Unterschied zum Stachelschwanzwaran und unter Reptilien eine absolute Besonderheit ist die Tatsache, dass Tannenzapfenechsen über viele Jahre hinweg streng monogam sind und auch im Zoo einen anderen, neuen Partner nicht akzeptieren würden.

Im Zoo Basel hofft man, dass das noch junge Paar sich gut versteht und wie schon die Stachelschwanzwarane in den Vorjahren zur erfolgreichen Fortpflanzung schreitet. Das Paar gehört zu einer besonders prächtig gefärbten Form, die man im südwestlichen Australien in der Nähe von Kalgoorlie findet.