China legalisiert Handel mit Tigerknochen und Nashörnern

Symbolbild - Tiger
Symbolbild - Tiger (Bildquelle: andibreit (CC0))

China erlaubt künftig den Handel mit Tigerknochen und Nashörnern. Artenschützer des WWF üben scharfe Kritik an der Legalisierung.

China lockert das Handelsverbot. Am Montag kündigte die chinesische Regierung an, den Handel von Tigerknochen und Nashörnern zu legalisieren. Demnach sollen die Hörner und Knochen für die Forschung und Heilung in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet werden dürfen. Dies wird für zertifizierte Spitäler und Ärzte gestattet.

Zudem gilt die Legalisierung nur für den Handel mit Tieren, die in Gefangenschaft auf Farmen gezüchtet wurden. Auch der Handel mit antiken Tiger- und Nashornerzeugnissen soll für den privaten Gebrauch erlaubt sein.

Tierschützer entsetzt

Beim WWF stösst die Aufweichung des Verbots auf Besorgnis und Unmut. Die Naturschutzorganisation verurteilt die Aufhebung des seit 1993 geltenden Verbots und spricht von einem grossen Rückschlag für den Artenschutz.

"Es ist zutiefst beunruhigend, dass China sein 25 Jahre altes Verbot des Handels mit Tigerknochen und Nashornhorn aufgehoben hat", sagt Eberhard Brandes, Vorstand des WWF Deutschland. "Die Folgen werden verheerend und weltweit zu spüren sein. Jegliche Legalisierung setzt diese seltenen Arten weiter unter Druck", so Brandes weiter. Die Naturschützer warnen, dass die Legalisierung auch Tiere in freier Wildbahn stark gefährdet.

Seit 1993 war der Handel mit Tigerknochen und Nashornhorn als Reaktion auf die massive Wilderei illegal. 2017 hatte China auch den Handel mit Elfenbein innerhalb des Landes verboten. Nun macht die Regierung eine Kehrtwende und erntet damit scharfe Kritik.