Das kann die Sexpuppe 2.0

(Bildquelle: infoticker)

Der Hersteller bezeichnet die Verwendung als "höhere Form der Masturbation".

Die neueste Generation von Sexpuppen kann via App den eigenen Vorstellungen entsprechend programmiert werden. Ein Virtual-Reality-Headset sorgt für das letzte Quäntchen Authentizität. Matt McMullen, Sexpuppen-Hersteller und CEO von RealDoll, hat seine Sextoys zudem mit Stimme und vielseitiger Persönlichkeit ausgestattet. McMullen beschreibt die Verwendung der neuen Puppe als "höhere Form der Masturbation".

Reales Feeling durch Headset

Der durch die britische Sitcom "Outnumbered" bekannt gewordene Schaupieler Tyger Drew-Honey konnte sich erstmals von den Hightech-Sexpuppen überzeugen. Bei einem Treffen mit McMullen wurde ihm nicht nur die Puppe "Harmony", sondern auch das dazugehörige Virtual-Reality-Headset präsentiert. Dieses kann dem Nutzer beispielsweise das Gefühl geben, er befände sich mit seiner selbst kreierten Sexpuppe in einem Schweizer Chalet. "Die Puppen werden so gut wie an jeden verkauft, verschiedene Lebenswege, unterschiedliche Charaktere", sagt McMullen.

"Obwohl der Ansatz obskur erscheint, halte ich ihn für einen weiteren und wirkungsvollen Schritt der Sexindustrie", so Psychotherapeut Dominik Rosenauer gegenüber "pressetext". Generell sei in der westlichen Kultur eine Individualisierung zu beobachten, die eine Abnahme von Verbindlichkeit zur Folge habe. "Selbst in Beziehungen tritt Körperlichkeit immer mehr in den Hintergrund", beschreibt Rosenauer. Eine derartige Sexpuppe sei die logische Konsequenz, da sie daheim genutzt werden könne.


Von intelligent bis schüchtern

Auf Drew-Honeys Frage, ob Harmony Sex haben wollen würde, antwortete die Puppe: "Ich wurde erschaffen, um deine Liebhaberin, deine beste Freundin und alles, was du dir vorstellen kannst, zu sein." Die Programmierung der Sexpuppen erfolgt via App. "Soll die Puppe nicht intelligent sein, so ist sie nicht intelligent. Soll sie schüchtern sein, so ist sie schüchtern", beschreibt McMullen seinen Ansatz. Laut dem Sexpuppen-Hersteller kann auf diese Weise auch eine Beziehung zur Puppe aufgebaut werden. Schon in der Vergangenheit hatten Sexbots, die für Pädophile eingesetzt werden sollen, für Aufregung gesorgt.

Rosenauer sieht den aktuellen Ansatz auch im Bereich der Prostitution anwendbar. "Mithilfe dieser Puppe können die eigenen Vorlieben dank virtueller Realität umgesetzt werden. Darüber hinaus muss keine Rücksicht auf die Bedürfnisse des Gegenübers genommen werden", führt er aus. Sein abschliessendes Fazit: Virtuelle Realität werde sich nach VHS sowie dem Web mit Sicherheit auch mithilfe solcher Sexpuppen etablieren.