Das Leben verschmilzt mit der digitalen Welt - Digital Natives: mehr online als offline

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Dass das Internet unser Leben so einschneidend verändern wird, dachte zu Beginn dieser Entwicklung in den 1990er Jahren wohl niemand. Heute sind wir mit der ganzen Welt vernetzt. Es gibt grenzenlose Möglichkeiten der Kommunikation und Informationsbeschaffung mit Smartphone, TikTok, Facebook, Instagram und den zahlreichen weiteren Apps, die uns den Alltag erleichtern. Das Internet ist zudem teilweise zum Namensgeber für eine ganze Generation – die Digital Natives - geworden. Es ist die Bezeichnung für eine Person in einer gesellschaftlichen Generation, die in der digitalen Welt geboren und aufgewachsen ist.

Virtualität wird neue Realität

Für diese Digital Natives ist es eine Selbstverständlichkeit, alle Annehmlichkeiten des Internets aktiv zu nutzen und anzuwenden, ohne dass diese Fertigkeiten und Fähigkeiten erlernt werden müssen, wie beispielsweise von älteren Semestern. Streaming, Podcasts, Chats oder virtuelle Events sind Teil der neuen Realität dieser jungen Generation. Besonders beliebt ist es, über die verschiedensten Kanäle „Live“ zu gehen. Wer „Live“ ist, zeigt über einen Channel das, was gerade passiert – egal ob es der Urlaub ist, ein ausgefallenes Abendessen oder das nächste Level im Lieblings-Game. Jeder, der möchte, kann dabei zusehen. In vielen Fällen interagieren die Menschen bei solchen Sessions auch miteinander. Aber nicht nur einzelne Personen aus den Reihen der Digital Native, sondern ganze Branchen greifen auf dieses geniale Feature zurück, allen voran die überaus beliebte Plattform Twitch genauso wie TikTok oder YouTube. In der Gaming Branche gibt es unzählige Live Elemente, die unter anderem auch den eSport so bedeutend gemacht haben. Selbst Sektoren, die klassischerweise wenig mit Live-Unterhaltung zu tun haben, finden hier ihre Nische. Auch im iGaming sind immer häufiger Online Live Casinos zu finden, bei denen die Teilnehmer sowie der Spielleiter im direkten Austausch stehen und bei denen man überall auf der Welt teilnehmen kann. Dieses immersive Erlebnis wird zu einem Teil der Realität und begeistert Digital Natives genauso wie Digital Immigrants, die diese digitalisierte Welt erst im Erwachsenenalter kennengelernt haben. Die Auswirkungen dieser unsichtbaren, virtuellen Welt sind so enorm, dass man sie auf physischer und psychischer Ebene in der realen Welt deutlich spürt. Kritische Stimmen beschreiben die Internet-Generation als Flüchtlinge vor der Wirklichkeit. Digital Natives kontern damit, dass sie am erweiterten Teil der Realität des 21. Jahrhunderts aktiv teilnehmen.

Woher kommt der Begriff Digital Native?

Das erste Mal betitelt der US-amerikanische Autor Marc Prensky in seinem Essay „On the Horizon“ diese neue Generation und schreibt darüber in seiner Publikation „Digital Natives, Digital Immigrants“. Humorvoll ist Prensky gleich am Anfang seines Essays, wo er festhält, dass der durchschnittliche Hochschulabsolvent weniger als fünftausend Stunden gelesen hat, dafür aber über zehntausend Stunden Videospielerfahrung vorweisen kann. Als fundamentalen Teil des Lebens dieser Net-Generation bezeichnet er:

  • Videospiele
  • E-Mail
  • Internet
  • Handys
  • Instant Messaging

Laut dem Autor sprechen Lehrer und Schüler nicht einmal mehr dieselbe Sprache, denn durch die unterschiedliche Mediennutzung verändert sich auch die Gehirnstruktur und damit auch die Denkmuster. Mit dem Essay, in dem Prensky zwischen Digital Natives und Digital Immigrants unterscheidet und anhand von Metaphern sehr anschaulich erklärt, wie das digitale Zeitalter die Menschen nachhaltig verändert hat, hat er gleichzeitig den Namen für eine ganze Generation kreiert. Wer zu den Digital Natives zählt, ist umstritten. Eine Definition macht die Digital Natives am Geburtsjahr fest. Hier ist die Generation gemeint, die zwischen 1980 und 2000 aufgewachsen ist. Diese Personen sind mit digitalen Medien und den damit verbundenen Technologien und Konzepten gross geworden. Eine uneingeschränkte Nutzung digitaler Inhalte war zu jeder Zeit möglich. Die zweite Begriffsbildung der Digital Natives wird über die Art und Weise, wie mit Medien und Technik umgegangen wird definiert und weniger über das Alter oder die Genration.

Was bedeutet eigentlich Digitalisierung?

Eng mit den Digital Natives ist auch der Begriff der Digitalisierung verbunden. Ursprünglich wurden analoge Werte in digitale Formate umgewandelt. Das hat meist Fotos, Tonaufnahmen Videos oder Filme betroffen. Durch die neue Technologie der Digitalisierung konnten diese Inhalte langfristig und sicher gespeichert werden. Auch die Verarbeitung und Verbreitung der Inhalte funktionierte so schneller und flexibler. Heute wird das Wort Digitalisierung aber sehr oft im Sinne der digitalen Revolution verwendet. Damit ist gemeint:

  • Fortlaufende, immer schneller werdende Entwicklung von digitalen Technologien
  • Das bewirkt auch Veränderungsprozesse in der Gesellschaft
  • Diese Digitalisierung betrifft sämtliche Bereiche des Lebens

Fazit

Always-on, Big Data, verschwimmende Grenzen zwischen online und offline, das Internet der Dinge und als letzte und sicher noch viele Innovationen bringende Neuerung die Künstliche Intelligenz in Kombination mit dem Metaverse – all das ist die Digitalisierung mit der wir tagtäglich leben. Mit diesen Technologien wachsen Digital Natives ganz im Einklang auf. Wer es schafft, den Konsum dieser digitalen Medien so einzuteilen, dass es eine gesunde Balance zwischen Realität und Netz gibt, kann durchaus von den zahlreichen Innovationen profitieren. Man kann jederzeit und überall Informationen abrufen, auf verschiedenen Kanälen kommunizieren, arbeiten oder den Alltag organisieren. Sinnvoll verwendet, ist es eine Erleichterung für unser Leben.