Der Bergsturz Bondo und seine Folgen

Annemieke Buob Müller tut sich schwer. Seit dem Bergsturz müsse sie ihre Emotionen verdrängen und nur noch funktionieren. Ihr Mann Reto Müller steht ihr zur Seite. In seinen Schmerz mischt sich jedoch Genugtuung. Er habe seit Langem gewarnt. Aber nur wenige hatten ihn und die Experten hören wollen. Eine Reportage von Simon Christen, Marc Gieriet und Kathrin Winzenried.

Der Bergsturz kam in der Tat nicht unerwartet. Doch als am 23. August 2017 mehr als drei Millionen Kubikmeter Felsen vom Piz Cengalo zu Tal donnerten und ein Murgang aus Schlamm und Wasser das Dorf Bondo bedrohte, erschütterte diese Naturgewalt die Menschen im Bergell in ihrem Innersten.

Zum einen waren da die acht Menschen, allesamt Touristen, die am Berg starben. Zum anderen verloren Familien ihr Hab und Gut. Häuser wurden von einem Augenblick auf den anderen zerstört oder zumindest unbewohnbar. Immerhin: Weil Bondo ein Notfallszenario vorgesehen hatte, war das Dorf innert nützlicher Frist evakuiert. Die Bewohner kamen nicht zu Schaden.

Welche Auswirkungen aber hat der Bergsturz für die ganze Alpenregion? Wirft er ein neues Licht auf die Siedlungspolitik in den Bergkantonen? Und: Gibt es einen Zusammenhang mit dem Klimawandel? "Reporter" zeigt, welche Folgen der Bergsturz von Bondo für die Menschen im Dorf hat.

Sonntag, 10. September 2017, 21.40 Uhr, SRF 1

Artikelfoto: SRF