Ecstasy (MDMA) ist Teil des Nachtlebens in Europa und nicht mehr nur eine Nischendroge bestimmter Subkulturen. Es wird unter den verschiedensten Formen und Bezeichnungen (XTC, E, X, Eve) auf dem Drogenschwarzmarkt vertrieben.
Der heute publizierte Bericht der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) spricht von Anzeichen, wonach Ecstasy auch bei einer neuen Generation von Drogenkonsumierenden zunehmend an Beliebtheit gewinnt. Ungefähr 2,1 Millionen junge Menschen (15 bis 34 Jahre) in Europa berichten, im letzten Jahr MDMA konsumiert zu haben (das sind 1,7% dieser Altersgruppe). Neun von zwölf Ländern meldeten höhere Schätzungen des MDMA-Konsums unter jungen Erwachsenen als in vergleichbaren früheren Erhebungen.
Und die Schweiz?
Die in der Schweiz für die Gesamtbevölkerung vorliegenden Daten aus repräsentativen Befragungen lassen darauf schliessen, dass weniger als drei Prozent der Bevölkerung (ab 15 Jahren) mindestens einmal in ihrem Leben Ecstasy genommen haben. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass in gewissen Konsumgruppen der Gebrauch deutlich höher ist.
Die Substanz ist heute fester Bestandteil verschiedener Partykulturen und wird hauptsächlich am Wochenende konsumiert wie Abwasserstudien zeigen. Sucht Schweiz fasst Wissenswertes über Ecstasy, dessen Risiken, Konsummuster und -zahlen in der soeben überarbeiteten Publikation aus der Reihe "Im Fokus" zusammen und rät zur Vorsicht.
Erfahrungen zeigen, dass in der Szene ein grosses Informationsbedürfnis zu Substanzen, deren Wirkungen und Risiken besteht - für die Prävention ist dies eine Chance.
Produktion im Aufwind
Laut der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht steht der erneute Vormarsch von MDMA mit neuen Beschaffungsmethoden bei den Ausgangsstoffen oder neuen Produktionsverfahren in Zusammenhang. Es gibt Anzeichen für einen erneuten Anstieg der MDMA-Produktion, nachdem in den letzten zehn Jahren ein Rückgang zu verzeichnen war.
Eine Entwicklung wurde sowohl auf europäischer Ebene als auch in der Schweiz beobachtet: ein höherer Gehalt an psychoaktiven Stoffen bei Ecstasy-Pillen. Dies weist auf Veränderungen auf dem Drogenmarkt (Produktion, Handel) hin, die kaum nachvollziehbar sind, weil ein adäquates Instrumentarium zur Analyse dieses Markts fehlt.
Drug Checking
Bei Personen, die sich für den Konsum entscheiden, sollten die Schäden reduziert werden. Eine schadensmindernde Massnahme ist das Testen von Ecstasy-Pillen oder anderen Drogen mit mobilen oder fixen Labors (Drug Checking), um die tatsächliche Zusammensetzung zu kennen. So kann mit den Konsumierenden der Dialog aufgenommen und sie über die Risiken aufgeklärt werden. In der deutschen Schweiz ist das Drug Checking in Zürich und Bern seit einigen Jahren etabliert. Anders in der Romandie, wo die Diskussion noch im Gange ist.
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