Ein Aston Martin ohne Räder

(Bildquelle: infoticker)

Das Aston Martin Modell AM37 ist einzigartig, was den Britischen Auto-Bauer angeht: Zwei Motoren, keine Räder, nicht mal 100 km/h schnell, über 10 Meter lang und mit einem Preis von über einer Million britischen Pfund derzeit das teuerste Angebot der Gaydoner Autobauer. Und ja, fast vergessen: Es...

Der Aston Martin AM37 ist ein Speedboot, mit dem Aston Martin in neue Sphären vorstösst und die Strahlkraft seiner Marke in einen weiteren Bereich des Lifestyle-Marktes bringen will. Doch es ist nich einfach ein Produkt, auf das lediglich ein Signet geknallt wurde, um Geld zu machen.

Das 37 Fuss (11,27 m) lange Boot wurde von Aston Martins Chefdesigner Marek Reichmann von der Wasserlinie aufwärts in enger Zusammenarbeit mit Schiffsbauingenieuren von Mulder Design entworfen. Was den Teil unter Wasser angeht, sorgte der holländische Luxusyacht-Bauer Quintessence Yachts für das erforderliche Know-How. Gebaut werden die Boote dann aber natürlich in England, in der Nähe von Southampton. Und das Resultat ist schon rein optisch atemberaubend.

Bild: Von der Eleganz her kann es der AM37 locker mit jedem landgängigen Aston Martin aufnehmen.

Zur Verwendung kommt ein Composite-Sandwich aus Epoxidharz und Corecell (ein Strukturschaumstoff für den Bootsbau) und in der Hülle Carbon-verstärktes Fiberglas. Und Carbon findet sich auch im Cockpit, das mit seinem Lederlenkrad ohnehin fast stärker an ein Luxus-Auto-Cockpit als an den Steuerstand eines Bootes erinnert.

Standard-Version mit 740, die Top-Version mit 1'040 PS

Ebenfalls aus Carbon ist das Dach, dass auf Knopfdruck aus dem Achterdeck ausfährt und das Cockpit entweder als Sonnendach beschatten oder gegenüber der Witterung dicht machen kann, sollten doch einmal dunkle Wolken am Horizont aufziehen, wobei es durchaus möglich sein könnte, diesen zu entkommen. Bereits die Standardversionen des AM37, mit zwei 370 PS Diesel-, bzw. zwei 430 PS Benzinmotoren gehen scheinbar ziemlich flott zu Werke. Der AM37s - der ganz oben auf der Preisliste steht, macht - mit der Totalleistung von 1'040 PS seiner beiden Mercury-Renn-Motoren natürlich den flottesten Auftritt und erreicht mit 50 Knoten (entspricht ca. 90 km) ein Tempo, mit dem es auch möglich sein sollte, einer Sturmfront zu entkommen.

Bild: Leder, Carbon, LCD-Bildschirme und Stahl… Ein Cockpit, wie es in Booten so nicht üblich ist. 

Video: Das Klappdach und wie es funktioniert.

Doch der AM37 ist nicht nur schnell, sondern auch komfortabel, denn nicht nur das sehr an ein Auto erinnerndes Cockpit bietet einige Annehmlichkeiten (wie Multimedia-Bildschirm LCD-Armaturen, in feinstes Leder gehüllte Bedienelemente, polierten Stahl-Gashebel und komfortable Sitzgelegenheiten für acht Personen), auch unter dem Deck geht es durchaus luxuriös weiter. In der klimatisierten Kabine erwarten eine kleine Küche, Nasszelle, eine kleine Küche samt Kaffeemaschine, Mikrowelle und Kühlschrank, Stauraum, mehr Lederbezogene Sitzgelegenheiten und ein Holztisch, der sich in ein Bett verwandeln lässt, so dass dieser Aston Martin auch eine Art maritimes Apartment sein kann.

Bild: Über das Achterdeck lässt sich eine ausklappbare Schwimmplattform erreichen.

In diesem Sinne ist der AM37 auf dem Wasser die Entsprechung von dem, was die meisten Aston-Martins auf dem Land sind: Ein Gran Tourismo im wahrsten Sinne dieses Ausdrucks. Und dazu noch ein verdammt schöner. Und teurer. Der Standard AM37 mit 740 PS schlägt nämlich mit £ 1,2 Millionen zu Buche, der AM37S hingegen läuft für erst für £ 1,6 Millionen vom Stapel. Wer noch mehr Geld für einen Aston Martin ausgeben will, muss entweder Sonderausstattungen bestellen, oder auf den AM-RB001, den mit Red Bull Racing zusammen konstruierten Hypersportwagen, warten.

Bild: Auf dem Oberdeck wird 8 Personen auf Ledebezogenen Sitzen und Bänken Platz geboten. 

Video: Testfahrt.