Im geschützten Regenwaldgebiet "Jantho" in der Provinz Aceh im Norden Sumatras werden Orang-Utans ausgewildert, die zuvor aus illegaler Haltung befreit worden sind. Diese Orang-Utan-Population steht unter wissenschaftlicher Beobachtung. Bei einer solchen Beobachtungstour wurde an diesem Montag, 11. September, ein Weibchen mit einem etwa sechs bis acht monatigem Baby-Orang-Utan entdeckt.
Schnell war klar, es muss sich um "Marconi" handeln, die einst das illegale "Haustier" eines Polizeioffiziers war. Diese Orang-Utan-Dame wurde im Jahr 2011 in Jantho wiederangesiedelt, nachdem sie vom Team des Sumatra-Orang-Utan-Schutzprogramms gerettet und in einer Auffang- und Pflegestation aufgepäppelt worden war.
Neue Population als Sicherheit
Es ist eine grosse Freude, dass zum ersten Mal ein wiederangesiedelter Orang-Utan Nachwuchs zeugt. Das Ziel der Wiederansiedlungen in Jantho ist es, eine neue, sich selbst erhaltende Population aufzubauen. Diese Population kann als Sicherheitsnetz dienen, wenn die anderen, zum Teil nur noch sehr kleinen Populationen, aussterben.
Bis zum heutigen Tag wurden in Jantho 100 Orang-Utans in ein Stück Regenwald freigelassen, welches unter strengem Schutz steht und wo Orang-Utans bereits vor vielen Jahren ausgestorben sind. Dieser Nachwuchs zeigt, dass Jantho sich perfekt als Ort der Wiederansiedlung eignet und dass die Arbeit zum Schutz der Orang-Utans Früchte trägt.
Mit den Menschen am nächsten verwandt
Der Sumatra-Orang-Utan ist einer des Menschen nächsten Verwandten. Rund 97 Prozent seines Erbgutes deckt sich mit dem des Menschen. Durch den fortschreitenden Regenwaldverlust verliert der Sumatra-Orang-Utan seinen Lebensraum an Ölpalmen im Monokulturanbau.
Auf der indonesischen Insel Sumatra leben nur noch etwa 14'300 dieser Tiere in zehn Populationen im tropischen Regenwald. Vor dem Abholzungs-Boom war der Lebensraum dieser Menschenaffen noch um 90 Prozent grösser und die Anzahl Orang-Utans um ein Vielfaches höher als heute!
Artikelfotos: Stiftung Paneco/SOCP