Viele Äschen, die ums Überleben kämpfen, ziehen sich an kühlere Stellen wie Bachmündungen und Grundwasseraufstösse zurück. Die Überlebenschancen lassen sich verbessern, indem solche Stellen künstlich ausgebaut werden. Gemäss dem bestehenden Notfallkonzept wurde dies in Zusammenarbeit mit den Fischereivereinen und dem Kraftwerk Schaffhausen an den Zuflüssen in den Rhein umgesetzt. Badende und Bootsführende sind dringend gebeten, solche Stellen zu meiden, da jede Störung den Fischen zusätzlich zusetzt. Verschiedentlich werden zudem unter Stress leidende Fische mittels Netzfang eingefangen und in kühlere Becken evakuiert.
Da im Sommer ohnehin keine Äschen gefangen werden dürfen, entfällt ein sofortiges Fangverbot. Nachdem der Laichfischfang im Frühling mit einer hohen Schlüpfrate erfolgreich war, wurden vorsorglich 35'000 Jungfische zum "Übersömmern" in geeignete Fischzuchtanstalten gebracht, um später als Besatz für den Aufbau einer neuen Population eingesetzt zu werden.
Massensterben kann hoffentlich verhindert werden
Die verendeten Fische werden gemäss einem ebenfalls vorbereiteten Notfallplan von den Fischern, koordiniert mit dem Zivilschutz und dem Veterinäramt, eingesammelt und entsorgt. Die Bevölkerung wird gebeten, die toten Fische nicht selber zu behändigen. Aktuell beläuft sich die entsorgte Menge Fisch auf ca. 1'000 Kilogramm, was einem Viertel bis einem Drittel des jährlichen Fangertrages entspricht. Angesichts der Wetterlage ist mit einer weiteren Zunahme an toten Fischen in den nächsten Tagen zu rechnen. Ein Massensterben wie im Hitzesommer 2003, als 90 Prozent des gesamten Äschenbestandes verendeten, tritt hoffentlich nicht ein.
Die Qualität des Rheinwassers als Badewasser wird durch die toten Fische nicht massgeblich beeinträchtigt. Es wird wie auch sonst generell empfohlen, nach dem Bad zu duschen oder sich gut abzutrocknen.
Rücksicht auf Fische nehmen
Zurzeit konzentrieren sich alle Anstrengungen auf die Überlebenshilfe für die Äsche und auf die Gewässerhygiene. Dank gebührt dabei allen Erholungssuchenden, welche auf dem Rhein die gebotene Rücksicht nehmen.