Braunbären halten keinen Winterschlaf, sondern eine Winterruhe. Sie verlassen mehrfach im Winter ihre Höhle und begeben sich im Halbschlaf, alle paar Tage oder durchaus auch nur alle paar Wochen, auf Nahrungssuche.
"Ob Napa die Winterruhe antritt, ist offen", sagt Dr. Hans Schmid, wissenschaftlicher Leiter des Arosa Bärenlands und Abteilungsleiter Tierpflege des Zoos Zürich. Napa verbrachte Jahre in einem engen, verrosteten Käfig und galt als Attraktion eines serbischen Zirkus. Dabei konnte er sich in seinem Käfig nicht mal aufrichten.
Die Chancen stehen gut, da sind sich die Tierpfleger/-innen des Arosa Bärenlands einig, dass er trotz seiner Vergangenheit die Winterruhe geniessen wird. "Es wäre ein Zeichen der gelungenen Integration und des sehr raschen Rückfindens zum natürlichen Verhalten", führt Dr. Hans Schmid weiter aus.
Innovation: Reinhören wie Napa schnarcht
Ob Napa seine Höhle aufsucht, kann mitverfolgt werden. Per Webcam und ab sofort auch akustisch. Neu kann man den krachenden und dennoch herzerwärmenden "Schnarch-O-Ton" auf arosabaerenland.ch hören. "Wir wollen die Schweizer Bevölkerung am Wohlergehen von Napa teilhaben lassen. Das sensibilisiert ganz direkt für den Tierschutz, denn wir brauchen auch Unterstützung für Napas baldige Bärenkameraden im Arosa Bärenland", sagt Pascal Jenny, Präsident der Stiftung Arosa Bären und Direktor von Arosa Tourismus.
Aus dem Rostkäfig ins Arosa Bärenland
Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten befreite Napa im Frühling 2016 gemeinsam mit den serbischen Behörden aus einem verrosteten Käfig in Serbien und überführte ihn 2018 ins gemeinsame Projekt Arosa Bärenland, ein gelebtes Engagement des Tierschutzes. Napa hat im natürlichen Gelände des Arosa Bärenlands sehr rasch wieder zu artgemässem Verhalten zurückgefunden. Napa soll im Frühling 2019 weitere Artgenossen erhalten.