Der wegen Abgas-Manipulationen in Turbulenzen geratene Volkswagen-Konzern verschärft offenbar seinen Sparkurs und will den Produktionsmitarbeitern am Band Teile ihrer Arbeitskluft streichen. "Bei Volkswagen gibt es allen Ernstes Bestrebungen, die T-Shirts als Teil der Arbeitskleidung abzuschaffen", äusserte sich der Chef des Betriebsrats, Bernd Osterloh, am Dienstag in Wolfsburg bei einer Versammlung vor gut 20'000 Mitarbeitern.
IG-Metall-Shirts als Alternative
Auch wenn die Gespräche zum Einsparen der Kosten bei T-Shirts ersten Meldungen nach ergebnislos verlaufen und die Debatte darüber vertagt sein sollen, bleibt ein fader Beigeschmack. Osterloh hatte bei der Betriebsversammlung den Plan zur Abschaffung der T-Shirts als "indiskutabel" zurückgewiesen. Notfalls würde die IG Metall für T-Shirts sorgen. "Ich weiss schon, was dann auf den T-Shirts geschrieben steht: "Die IG Metall lässt Dich nicht ohne Hemd dastehen", so Osterloh.
Das Entsetzen über die Vorhaben des Managements könnte unter den Angestellten und den Gewerkschaftlern grösser kaum sein - nicht zuletzt angesichts der monatelangen Kenntnis des Managements über den Abgas-Skandals. "Volkswagen könnte Milliarden sparen, wenn die richtigen Hebel bewegt und die Prozesse eingehalten werden. Aber dass unsere Kolleginnen und Kollegen unter ihren Latzhosen künftig mit freiem Oberkörper arbeiten sollen - das machen wir nicht mit", verdeutlichte Osterloh. VW wollte sich zur Causa bislang nicht äussern.
Halbnackt am Fliessband? VW will sparen
Chef des Betriebsrats entsetzt über die Bestrebungen des Managements.