Känguru-Zwillinge im Zoo Basel

(Bildquelle: infoticker)

Jetzt kann man im Zoo Basel wieder Kängurus beim Kopfsprung beobachten: Die beiden Jungen üben sich zwar schon fleissig im Hüpfen und Springen, doch wenn sie müde sind geht's kopfvoran für ein Schläfchen in Mutters Beutel. Bei den Kängurus im Zoo Basel gilt der erste Sprung aus dem Beutel als...

Ende April haben die beiden jungen Westlichen Grauen Riesenkängurus im Zoo Basel den Beutel ihrer Mütter erstmals verlassen. Das ist der Moment, der im Zoo Basel als "Geburt" notiert wird. Zur Welt gekommen sind beide aber schon etwa neun Monate vorher. Den echten Geburtstag kennt aber wohl nur die Kängurumutter selber, denn da waren die Jungen noch so winzig klein (etwa 10 Millimeter gross und nur ein paar Gramm schwer), dass niemand etwas mitbekam.

Ebenfalls unbemerkt kletterten die Winzlinge in den Beutel und einzig der immer grösser werdende Umfang der Mutter liess auf Nachwuchs schliessen. Gewissheit gab es erst sechs Monate später, als die Jungen zum ersten Mal einen Blick aus dem Beutel wagten.

Rundum versorgt in Mutters Beutel

Beide Mütter sind erfahren und versorgen ihren Nachwuchs vorbildlich. Sobald die beiden Männchen mit etwa einem Jahr nur noch den Kopf zum Trinken in den Beutel strecken, wird das nächste winzige Geschwisterchen geboren, klettert in den Beutel und saugt sich an einer Zitze fest. Die Zitze schwillt an, sodass das Kleine festhängt.

Mit speziellen Muskeln spritzt die Mutter dem Jungen die Milch in den Mund, denn Muskeln zum Saugen hat das Neugeborene noch nicht. Auch die Milch ist an die speziellen Bedürfnisse des Neugeborenen angepasst und so erhalten unterschiedlich alte Jungen auch verschiedene Milchsorten.

Produktive und soziale Tiere

Neugeborene Kängurus sind kaum als Baby zu erkennen, eher sehen sie aus wie rote Würmchen mit Armen: Kein Wunder, denn die Trächtigkeit dauert gerade mal 30 Tage. Da Kängurumütter gleichzeitig mehrere Junge verschiedenen Alters versorgen können, sind sie enorm produktiv, was den Nachwuchs betrifft. Manche Känguruarten sind sogar in der Lage, die Entwicklung eines Embryos in der Gebärmutter zu stoppen, so dass das nächste Junge sofort zur Welt kommen kann, sobald der Beutel frei ist.

Kängurus sind sehr soziale Tiere und vertragen sich untereinander sehr gut. Der Vater der Jungen Mitchel (6) verhält sich den Jungen gegenüber meist desinteressiert aber freundlich. In der Natur sind nur geschlechtsreife Männer untereinander aggressiv und bekämpfen sich. Im Zoo Basel lebt deshalb nur ein erwachsenes, fortpflanzungsfähiges Männchen, dazu ein kastriertes Männchen und ein junges Männchen von 18 Monaten, ausserdem acht Weibchen und die beiden Jungtiere.

Artikelfotos: Zoo Basel