"Das ist keine Form für ein Mädchen." Mit diesem Slogan wirbt der ägyptische Zweig der internationalen Fitnesskette Gold's Gym - und bildet auf der Anzeige eine Birne ab. Welchem Obst Frauen stattdessen ähneln sollten, verrät Gold's Gym Dreamland (goldsgymegypt.com/dreamland) zwar nicht, aber die Internet-Community greift sich wegen der Aussage trotzdem an die Birne. Das Körperbild von Frauen zu kritisieren, sollte ein Fitnessstudio nicht nötig haben, um Kundschaft zu bekommen.
Body-Shaming für User inakzeptabel
"Genau deshalb hassen so viele Menschen ihren Körper. Hört auf, solchen Mist zu verbreiten. Ihr könnt Menschen Mut machen, fit zu bleiben ohne Body-Shaming zu betreiben", empört sich ein Facebook-User. Der ägyptische Franchisenehmer veröffentlichte bald darauf eine Entschuldigung, der Post "hätte niemanden beleidigen sollen". "Er sollte auf einen gesunden, fitten Körper und das Reduzieren von Fett hinweisen, nicht auf die tatsächliche Struktur des Körpers", heisst es dort weiter.
Bild: goldsgymegypt.com/dreamland
Die Social-Web-User sind mit dieser halbherzigen Entschuldigung aber längst nicht zufrieden. "Eure Entschuldigung ist so lahm wie eure Marketing-Abteilung", heisst es. Und auch das Mutterunternehmen Gold's Gym ist alles andere als begeistert: Sie haben den Franchisenehmer bereits aufgefordert, die Birnen-Anzeige zu entfernen und geben an, mit Facebook zusammenzuarbeiten, um die Fanseite zu sperren. Das ursprüngliche Birnen-Bild ist zwar verschwunden, die Fanpage aber immer noch aktiv.
Franchisenehmer enttäuscht Konzern
"Die Postings waren nicht nur beleidigend und widerwärtig, sie laufen auch allem zuwider, an was wir glauben und wofür wir stehen. Jahrelang haben wir uns dem Ziel verschrieben, Menschen dabei zu helfen, sich durch Sport stärker zu fühlen, nicht eingeschüchtert oder beschämt", heisst es in einem langen Statement von Gold's Gym. Die internationalen Abläufe, nach denen Franchisenehmer Inhalte auf Social Media erstellen, würden ebenfalls bereits geprüft.