Mit der frühen Eröffnung der Cross Country Loipe lockt der italienische Bergsportort Livigno viele internationale Teams und professionelle Athleten der Disziplinen Langlauf und Biathlon an, die während des Sommers auf Gletscher trainiert haben. Dort herrschen allerdings keine idealen Bedingungen vor, da das Training aufgrund der Höhe sehr anstrengend ist und somit die Muskulatur zusätzlich belastet wird. In Livigno können Sportler ab dem 15. Oktober auf angenehmen 1.816 Metern Höhe trainieren und sich dadurch perfekt für die kommenden World Cup Rennen vorbereiten. Doch nicht nur Profis, sondern auch Hobbysportler finden auf der Langlauf-Loipe dank „Snowfarming“ die idealen Bedingungen vor.
Unter „Snowfarming“ versteht man die Konservierung des Schnees über die warmen Monate eines Jahres. In Livigno wurden am Ende der vergangenen Wintersaison auf einer Wiese im Tal rund 100.000 Kubikmeter Schnee zusammengetragen und anschließend auf natürliche Weise konserviert: Eine Schicht Sägespäne und eine spezielle Plane reflektieren die Sonne und halten die Temperatur im Schnee konstant kalt. Im Vergleich zur künstlichen Produktion mit Schneekanonen wird erheblich Energie eingespart, zudem muss die weiße Pracht nicht mehr aufwendig transportiert werden, da sie sich bereits an der Loipe im Tal befindet.
Am 25. August wurde die Plane zum ersten Mal gelüftet und rund 30.000 Kubikmeter Schnee für das traditionelle Langlauf-Rennen „Trofeo delle Contrade“ entnommen. Mit dem natürlichen Schmelzvorgang liegt nun immer noch 50.000 Kubikmeter pudriger Naturschnee bereit, der rechtzeitig zum 15. Oktober rund um Livigno verteilt wird. Kurz vor Weihnachten findet dann noch ein weiteres Highlight statt: Am 2. Dezember treten im Rahmen des 28. Sgambeda Langlauf-Rennens über 1.000 internationale Athleten und Amateure gegeneinander an. Das Rennen zählt dieses Jahr bereits zum dritten Mal zu der prestigeträchtigen Visma Ski Reihe, was seine Attraktivität zusätzlich steigert.
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