Das Rennen um die Unternehmenssteuerreform III ist weiterhin komplett offen: 45 Prozent der Stimmbürger wollen die Vorlage derzeit sicher oder eher annehmen, 47 Prozent tendieren zu einem Nein. Mit acht Prozent Unentschlossenen und vergleichsweise vielen "eher Ja"- oder "eher Nein"-Angaben sind jedoch auch in den letzten Tagen vor der Abstimmung noch wesentliche Veränderungen möglich.
Klar verworfen wird die Reform von den SP- und Grünen-Wählern mit nur 16 bzw. 13 Prozent Ja-Stimmen. Auch die BDP- und GLP-Wähler stehen der Vorlage überwiegend kritisch gegenüber (28 bzw. 35 Prozent Ja). In der Basis von CVP und SVP findet die Steuerreform eine knappe Mehrheit, die FDP-Wähler steht mit 67 Prozent Ja-Stimmen deutlich dahinter.
Am überzeugendsten ist für die Befürworter das Argument, die Schweiz müsse im Steuerwettbewerb mithalten können. Das Hauptargument der Gegner lautet, die Bürger müssten dafür bezahlen, dass Firmen höhere Gewinne machen können.
Zustimmung für die erleichterte Einbürgerung der dritten Ausländergeneration
Ausländer der dritten Ausländergeneration kommen wohl bald einfacher an den Schweizer Pass: Die Vorlage zur erleichterten Einbürgerung von Terzos und Terzas findet aktuell bei 55 Prozent der Stimmbürger Zustimmung, 44 Prozent sind dagegen. Damit ist die Unterstützung über die drei Umfragewellen leicht angestiegen.
Während die Westschweizer Stimmbürger die Änderung mit 63 Prozent unterstützen, will im Tessin jedoch nicht einmal jeder Dritte ein Ja einlegen. In der Deutschschweiz beträgt der Ja-Anteil aktuell 53 Prozent. Nach Parteipräferenz aufgeschlüsselt, wollen nur die SVP-Wähler mehrheitlich Nein stimmen - mit 82 Prozent dafür umso deutlicher.
Deutliches Mehr für Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds
Der Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds NAF dürfte mit deutlichem Mehr angenommen werden. Derzeit stehen 60 Prozent Befürworter 34 Prozent Gegnern gegenüber. Ablehnend entscheiden dabei primär Wähler aus dem links-grünen Lager. Sie argumentieren, es sei falsch, das Strassennetz immer weiter auszubauen. Auch bemängeln sie häufig, für den Fonds werde zu viel Geld aus der Bundeskasse genommen.
Bürgerliche Nein-Stimmende argumentieren hingegen eher mit der drohenden Benzinpreis-Erhöhung. Die Befürworter halten den Fonds für nötig, um das Strassennetz leistungsfähig zu halten und Engpässe zu beseitigen.
8'996 Personen aus der ganzen Schweiz haben am 26. und 27. Januar online an der dritten Welle der Abstimmungsumfrage zu den eidgenössischen Vorlagen vom 12. Februar 2017 teilgenommen.
Umfassende Tamedia-Abstimmungsumfragen
Die Tamedia-Abstimmungsumfragen werden in Zusammenarbeit mit den Politikwissenschaftlern Lucas Leemann und Fabio Wasserfallen durchgeführt. Sie gewichten die Umfragedaten nach demografischen, geografischen und politischen Variablen, sodass die Stichprobe der Struktur der Stimmbevölkerung entspricht.
Der Fehlerbereich liegt bei +/- 1,5 Prozentpunkten. Die Resultate werden jeweils umgehend ausgewertet, damit die Tageszeitungen und Newsplattformen von Tamedia schweizweit rasch und fundiert darüber berichten können.