"Wir Eisenbahner/innen kämpfen um unseren GAV. Sozialabbau verhandeln wir nicht!" Dies war die Hauptbotschaft an die Führung der SBB. Die Demonstrierenden machten klar, dass für sie Produktivitätssteigerungen und gleichzeitige Verschlechterungen der Anstellungsbedingungen wie Lohnabbau, Reduktion der Anzahl dienstfreier Tage oder Vereinfachung des Kündigungsverfahrens nicht in Frage kommen.
Das Personal hat in den letzten Jahren schon enorme Opfer gebracht, insbesondere mit dem Sparprogramm RailFit 20/30, dessen Auswirkungen zurzeit noch nicht abzusehen sind. Das Bahnpersonal arbeitet gewissenhaft und genau, um den Reisenden möglichst gute Dienstleistungen zu bieten. Es fordert von der Bahnführung Respekt und Wertschätzung statt Verachtung. Die Bähnler/innen adressierten Postkarten an "unseren CEO, der zurzeit an einem unbekannten Ort und unerreichbar ist", mit der Botschaft: "Die GAV-Forderungen der SBB sind eine Kampfansage an die gesamte Belegschaft: Kürzungen, Abbau, Verschlechterungen. Jetzt reicht’s! Das lassen wir uns nicht gefallen!"
In Bern, Olten, Zürich, Bellinzona und Genf schickten die Bähnler/innen ihre Postkarten mit Ballonen ab. Da der SBB-CEO im Sabbatical und auf einem anderen Planeten sei, sei er wohl am ehesten auf dem Luftweg zu erreichen, witzelten sie. Die Symbolik war klar: Die Führung, die abgehoben von ihren Mitarbeitenden in einer anderen Welt lebt, soll zu diesen zurückfinden.