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Schweiz - Jährlich über 2000 Tote wegen Unfällen zu Hause oder in der Freizeit

Unfälle zu Hause und in der Freizeit
Unfälle zu Hause und in der Freizeit (Bildquelle: bfu)

Jedes Jahr verletzen sich 570 000 Menschen in der Schweiz bei Unfällen zu Hause und in der Freizeit, 2030 sterben dabei. Das verursacht neben grossem Leid auch hohe Kosten – 4,8 Milliarden Franken jährlich. In ihrem neuen Forschungsbericht hat die BFU das Unfallgeschehen im Bereich Haus und Freizeit umfassend analysiert und drei Unfallschwerpunkte identifiziert: Stürze, Ertrinken/Ersticken und Transportmittelunfälle ausserhalb des Strassenverkehrs.

Jeder Mensch in der Schweiz verletzt sich bei Unfällen zu Hause und in der Freizeit in seinem Leben im Schnitt sechs bis sieben Mal so schwer, dass er medizinische Behandlung benötigt. Pro Jahr verletzen sich in der Schweizer Bevölkerung bei solchen Unfällen 570 000 Menschen, 2030 verlieren ihr Leben. Das verursacht viel Leid und kostet jährlich rund 4,8 Milliarden Franken. Mehr als die Hälfte aller Nichtberufsunfälle sind Haus- und Freizeitunfälle – dabei sterben deutlich mehr Menschen als beim Sport und im Strassenverkehr zusammen.

Stürze mit Abstand am häufigsten

In einem umfassenden Forschungsbericht hat die BFU das Unfallgeschehen analysiert und dabei drei Unfallschwerpunkte identifiziert: Stürze, Ertrinken/Ersticken und Transportmittelunfälle.

Die Hälfte aller Verletzungen bei Haus- und Freizeitunfällen ist auf Stürze zurückzuführen. Jedes Jahr sterben dabei rund 1700 Menschen. Meistens sind sie älter als 64 Jahre. Kinder und Jugendliche haben ein ähnlich hohes Risiko, sich bei Stürzen zu verletzen, wie Seniorinnen und Senioren. Die Verletzungen sind aber in jüngeren Jahren weniger schwer und seltener tödlich.

Auf Platz zwei der schwerwiegendsten Unfälle im Bereich Haus und Freizeit folgen Unfälle, bei denen das Atmen erschwert oder verunmöglicht wird. Diese Unfälle haben verhältnismässig oft schwere oder fatale Folgen und können zum Ertrinken oder Ersticken führen. Das Risiko dafür ist bei Kleinkindern besonders hoch.

An dritter Stelle folgen die Transportmittelunfälle ausserhalb des Strassenverkehrs, etwa Unfälle mit Flugzeugen, Schiffen oder landwirtschaftlichen Fahrzeugen. Am häufigsten sind tödliche Kollisionen mit Zügen.

Umfassende BFU-Analyse als Grundlage für Interventionen

Der neue Forschungsbericht dient der BFU als Grundlage für die Prävention. Die BFU entwickelt nun gezielt Massnahmen, um das Unfallrisiko im Bereich Haus und Freizeit zu senken. Die Hauptrisikogruppe sind Menschen, die viel Zeit zu Hause verbringen und nicht berufstätig sind: Babys und Kleinkinder unter vier Jahren sowie Seniorinnen und Senioren über 64 Jahre. Aber auch bei Erwachsenen im erwerbstätigen Alter werden in Haus und Freizeit so viele tödliche Unfälle verzeichnet wie in keinem anderen Bereich der Nichtberufsunfälle.

Mit gezielten Massnahmen engagiert sich die BFU seit Jahren in der Prävention von Kinder- und Sturzunfällen. In den nächsten fünf Jahren baut sie ihre Präventionsaktivitäten für Kinder bis vier Jahre zusätzlich aus. Auch die Sturzprävention für Seniorinnen und Senioren soll weiter gestärkt werden.