Erstmals seit 2009 konnten die Nächtigungszahlen auf den Campingplätzen in der Schweiz wieder zulegen. Die Schweizer Campingbranche verbuchte im letzten Jahr 2'768'208 Nächtigungen. Das entspricht einem Zuwachs von 4,85 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das hat eine Auswertung des österreichischen Reiseportals www.camping.info, das mit 39 Millionen Seitenaufrufen und 23'000 eingetragenen Campingplätzen zu den führenden europäischen Informationsquellen für Campingurlaube gehört, ergeben.
Campingurlaube sind für die Tourismusbranche in der Schweiz ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, denn rund 5,5 Prozent der Gesamtnächtigungen des Jahres 2016 gehen auf das Konto der 406 in der Schweiz befindlichen Campingplätze. Der durchschnittliche Campinggast verweilt 2,9 Tage und bleibt damit etwas länger als andere Gäste (2,3 Tage).
"Campingurlaube liegen in Europa absolut im Trend", freut sich Erwin Oberascher, Geschäftsführer des Internetportals Camping.Info, der auch bereits eine positive Entwicklung für die aktuelle Campingsaison erkennt: "Die Zugriffe auf unserem Campingportal sind im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 15 Prozent gestiegen."
Auch in der Nebensaison ausgebucht
Das gesteigerte Interesse bestätigen auch die Campingplatzbetreiber. Immer öfter kommt es vor, dass Campingplätze auch ausserhalb der Hauptsaison ausgebucht sind. "In manchen Regionen gilt Pfingsten bereits als Hauptsaison, daran hätte vor zehn Jahren niemand zu träumen gewagt", so Oberascher, der sein Campingportal derzeit um ein Buchungs- und Verfügbarkeitssystem erweitert. Und weiter: "Hinsichtlich der Zunahme an Campingnächtigungen galt die Schweiz in den letzten Jahren als eine der wenigen Ausnahmen in Europa. Es freut uns besonders, dass Camping nun auch in der Schweiz wieder wächst."
Am beliebtesten sind Campingurlaube mit rund 659'000 Nächtigungen im Tessin, gefolgt vom Wallis (350'000) und dem Berner Oberland (314'000). Besonders hohe Zuwächse verzeichnete man in der Region Zürich (+ 25 Prozent). Oberascher dazu: "Die Kombination aus Urlaub am Wasser und Stadtnähe ist bei Campingurlaubern sehr attraktiv und wird auch weiterhin an Bedeutung gewinnen."
In einer Umfrage hat Camping.Info die Motive für einen Campingurlaub ermittelt. Dabei geben 26 Prozent der Camper die örtliche Flexibilität als Hauptgrund für einen Campingurlaub an. Danach folgen: günstiger Urlaub (20 Prozent), zeitlich flexibler (17 Prozent), mein eigenes Bett (16 Prozent), mein eigener Platz und Rasen direkt vor der Tür (10 Prozent).
Preisvergleich: Schweiz, Italien und Kroatien am teuersten
Untersucht wurden auch die durchschnittlichen Übernachtungspreise auf Campingplätzen in der Hauptsaison, jeweils inklusive zwei Erwachsene, Stellplatz und Strom. Am teuersten ist Campingurlaub in der Schweiz (36,16 Euro), gefolgt von den Ländern Italien (35,44 Euro) sowie Kroatien (32,69 Euro) und Spanien (31,76 Euro).
Mit einem Durchschnittspreis von 28,83 Euro und 23,09 Euro befinden sich Österreich und Deutschland im Mittelfeld. Am wenigsten bezahlt man für eine Campingübernachtung in Albanien (13,41 Euro), Montenegro (15,38) und Polen (15,67 Euro).
Camping Hüttenberg bester Campingplatz in der Schweiz
Im Rahmen des Camping.Info Awards 2017 wurden Europas Top 100 Campingplätze ermittelt. Wie schon im Vorjahr, kommt der beste Schweizer Campingplatz aus Eschenz. Mit Rang 38 (2016: Rang 46, 2015: Rang 86) befindet sich Camping Hüttenberg als einziger eidgenössischer Campingplatz in den Top 100. Der unweit des Bodensees liegende Campingplatz wurde 1965 eröffnet und ist mittlerweile in der dritten Generation im Besitz der Familie Meier.
Top 5 Campingplätze in Europa
1. Camping Grubhof / Österreich, Salzburg, St. Martin bei Lofer
2. Camping Village Marina di Venezia / Italien, Venetien, Cavallino
3. Geniesser- & Komfortcamping Schlosshof / Italien, Südtirol, Lana
4. Camping- & Freizeitpark LuxOase / Deutschland, Sachsen, Kleinröhrsdorf
5. Camping Hopfensee / Deutschland, Bayern, Füssen
38. Camping Hüttenberg / Schweiz, Eschenz
Artikelfoto: a.froese (CC BY-SA 2.0) - (Symbolbild)