Smartphones haben grössere Sicherheitslücken als angenommen, denn Gespräche lassen sich auch durch den Vibrationsmotor abhören. Das haben die beiden Wissenschaftler Romit Roy Choudhury und Nirupam Roy von der University of Illinois in ihrem aktuellen Forschungsprojekt herausgefunden.
Wellen werden analysiert
Der Motor, der für die Vibration des Handys verantwortlich ist, gleicht einem Lautsprecher. Jeder Lautsprecher kann aber auch gleichzeitig als Mikrofon dienen. Das funktioniert durch Veränderungen der elektrischen Spannung. Um ein Gespräch mitzuhören, müssten die aufgefangenen Wellen analysiert werden. Der Abhörtrick muss jedoch nicht grundsätzlich aus weiter Ferne geschehen, betonen die Experten.
"Es wäre möglich, den Power-Controller-Chip zu nutzen, um die Spannungs-Schwankungen im Vibrationsmotor einzufangen", erklärt Roy. "Aber wir sind dem noch nicht weiter nachgegangen", schränkt er ein. Das Team beschäftigte sich auch schon in anderer Hinsicht mit Datenschutz-Risiken. So haben die beiden bereits nachgewiesen, dass sich Getipptes schnell analysieren lässt (infoticker.ch berichtete).
Für guten Zweck nutzen
Die Forscher nehmen an, dass die neuen Kenntnisse in weiterer Hinsicht auch dabei helfen könnten, Menschen mit Sprachschädigungen zu assistieren. Detaillierte Daten aus der bisherigen Forschungsarbeit werden im weiteren Verlauf des Junis auf der MobiSys-Konferenz in Singapur einem grossen Publikum präsentiert.