Kantone

So viele Wahlvorschläge, Listenverbindungen und Teillisten wie noch nie

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Archivbild (Bildquelle: Martin Abegglen (CC BY-SA 2.0))

In den Proporzkantonen wurden für die Nationalratswahlen 2019 insgesamt 511 Listen eingereicht, was gegenüber dem letzten Wahljahr vor vier Jahren einer Zunahme von 21 Prozent entspricht. Es gibt nach wie vor viele altersspezifische Teillisten. Die Zahl der Seniorenlisten hat sich im Vergleich zu den letzten Wahlen nahezu verdoppelt. Dies sind einige Ergebnisse aus der jüngsten Publikation des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Insgesamt wurden 81 Listenverbindungen eingegangen. Nahezu in allen Kantonen ist ein Bündnis zwischen SP, Grünen und kleinen Linksparteien zu finden. In der Mitte und im rechten Parteienspektrum werden Verbindungen weniger systematisch eingegangen. FDP und SVP kandidieren in jedem zweiten Fall im Alleingang.

Rekord bei den eingereichten Listen

Wie die Anzahl Kandidaturen hat auch die Zahl der eingereichten Listen stark zugenommen, von 422 im Jahr 2015 auf 511 im Jahr 2019. Mit Ausnahme von Neuenburg und Zürich wurden in allen Proporzkantonen mehr Listen eingereicht als vor vier Jahren. Den grössten Anstieg verzeichnen die Kantone Schwyz, Luzern und Aargau.

Mit 40 Listen weist der Kanton Wallis die meisten Wahlvorschläge auf und überholt damit sogar den Kanton Zürich, der seit Ende der 1970er-Jahre systematisch an erster Stelle stand. Nach Parteien betrachtet reichte die CVP die meisten Listen ein (77).

Immer mehr Seniorenlisten

Altersspezifische Teillisten kommen sehr häufig vor. Insgesamt 166 Parteilisten sind entweder Jugend- oder Seniorenlisten. Die Jugendlisten haben im Vergleich zu 2015 um 13% zugenommen und machen nach wie vor die Mehrheit aus. Die Zahl der Seniorenlisten ist zwar tiefer, hat sich aber seit 2015 fast verdoppelt (von 12 auf 23 im Jahr 2019).

Grosses linkes Bündnis - unterschiedliche Konstellationen im bürgerlichen Lager

In 19 von 20 Proporzkantonen schliesst sich die SP mit den Grünen sowie mit der PdA bzw. der Sol. – sofern diese antreten – zusammen. Die CVP geht häufig Verbindungen mit der GLP, der EVP und der BDP ein. Sie tritt fast nie im Alleingang an. Rechts der Mitte sind allein kandidierende Parteien verbreiteter. In zehn von 20 Kantonen treten die FDP und die SVP ohne zwischenparteiliche Listenverbindungen an. Sofern die FDP Verbindungen eingeht, schliesst sie sich hauptsächlich mit der CVP und in geringerem Ausmass mit der SVP zusammen.