Athletenkarrieren im Leistungssport sind zeitlich beschränkt. Und selbst in der aktiven Zeit verfügen 40 Prozent der Athletinnen und Athleten über ein Jahresbruttoeinkommen von unter 14'000 Franken. Damit wird offensichtlich, warum viele Spitzensportlerinnen und Spitzensportler nicht nur während der Karriere, sondern vor allem auch in der Zeit danach finanzielle Engpässe zu gewärtigen haben. Der Nationalrat hat den Bundesrat beauftragt, in einem Bericht aufzuzeigen, "wie die Finanzierungs- und Vorsorgesicherheit der Karriere von Spitzenathletinnen und –athleten nachhaltig gestärkt werden kann".
Der Bericht zeigt auf, dass Spitzensport kostenintensiv ist und ohne Unterstützung Privater und der öffentlichen Hand kaum möglich wäre. Damit zumindest nach der aktiven Sportlerkarriere keine finanziellen Engpässe bleiben, ist eine bessere Verbindung zwischen Spitzensport und Ausbildung anzustreben. Potential sieht der Bundesrat vorab in einer verbesserten Verbindung von Spitzensport und Ausbildung.
Mehr Lehrstellenangebote
Die Optimierung des Bildungssystems könne zum Beispiel durch die Schaffung vermehrter Lehrstellenangebote für Sportler erreicht werden. Damit entstünden bessere berufliche Perspektiven für die Nachsportkarriere. Defizite bezüglich Kompatibilität von Ausbildung und Sport gibt es ebenfalls auf Stufe Berufsfachschulen und Hochschulen.
Im Bereich der Erwerbs- und Berufssituation wird konstatiert, dass Athletinnen und Athleten ein relativ hohes Risiko eines Einkommensausfalls etwa durch Verletzungen tragen. Massnahmen zur Stabilisierung eines Grundeinkommens sind insbesondere Festanstellungen (privater und öffentlicher Sektor) und zeitlich terminierte Unterstützungsleistungen (Verbände, Sponsoren, private Fördergefässe). Um die finanzielle Situation von Schweizer Spitzensportlerinnen und –sportlern zu verbessern, sind sämtliche Akteure der Sportförderung gefordert.