Der Testbetrieb mit "Self-e", dem selbstfahrenden und elektrisch angetriebenen Shuttle, ist auf gut zwei Wochen beschränkt. Der tägliche Shuttle-Betrieb auf dem Areal der VBZ sowie die begleitenden Workshops laufen vom 9. bis zum 23. Februar 2018. Die Mitarbeitenden der VBZ können den Shuttle während der Betriebszeiten benutzen, um die Technik kennenzulernen.
Die gesamte Strecke auf dem abgesperrten VBZ-Areal hat eine Länge von 1,3 Kilometer und umfasst fünf Haltestellen, wobei auch eine Buskante angefahren wird. Das Fahrzeug muss sich auf der Strecke im Werkverkehr zurechtfinden und quert die Testgleise auf dem Areal.
"Self-e" wird auf seinen Runden von speziell geschultem Begleitpersonal begleitet - ein wirklich "autonomes" Fahren ist technisch noch nicht möglich. Das Begleitpersonal kann im Notfall, oder wenn das System eine Situation nicht bewältigen kann, jederzeit eingreifen. "Self-e" orientiert sich mit GPS und verschiedenen Lidar-Laserscannern sowie Kameras und kann damit mögliche Gefahren erkennen und Kollisionen vermeiden.
Für den Test konnte das Fahrzeug des "Swiss Transit Lab" von der Neuhauser Firma AMoTech ausgeliehen werden. Betrieben wird das Fahrzeug von den Verkehrsbetrieben Schaffhausen (VBSH).
Intensive Beschäftigung mit der Mobilität der Zukunft
Das persönliche Erleben der technischen Möglichkeiten bildet einen wichtigen Teil des Testbetriebs zum automatisierten Fahren. In den begleitenden Workshops werden Mitarbeitende aus allen Unternehmensbereichen der VBZ gruppenspezifisch ins Thema eingeführt. Dabei werden verschiedene Szenarien einer möglichen zukünftigen urbanen Entwicklung vorgestellt.
Im Verlauf der Workshops werden die Mitarbeitenden animiert, sich in interaktiven Gruppenarbeiten mit Fragen zur Rolle der VBZ sowie zum Einfluss auf die eigenen Tätigkeiten auseinanderzusetzen. Die Resultate aller Workshops werden gesammelt und ausgewertet, um in die langfristige Strategie der VBZ einzufliessen. Geleitet werden die Workshops von Mitarbeitenden der VBZ, welche sich innerhalb des Innovationsmanagement bereits mit diesen Zukunftsthemen auseinandersetzten.
Wie Stadtpräsidentin Corine Mauch an der Medienkonferenz der VBZ vom 7. Februar 2018 betonte, sei es wichtig, dass der Verkehr in einer wachsenden Stadt wie Zürich als Gesamtsystem funktioniere. Damit der ÖV auch in Zukunft zur Problemlösung beitragen könne, müsse er sich laufend weiterentwickeln.
Auf dem Weg zum smarten Mobilitätsdienstleister
Die Stadt Zürich hat sich das Ziel gesetzt eine "Smart City" und ein führender Hub für Innovation zu werden. Das Projekt "Self-e" stehe laut Corine Mauch darum auch in einem grösseren und umfassenderen Kontext: Wichtig sei es Lösungen auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln. Darum gehe es beim Testbetrieb der VBZ. Die VBZ verfolgen als Unternehmen der Stadt Zürich das Ziel, die Chancen der technischen Innovation und der fortschreitenden Digitalisierung zu nutzen und Herausforderungen gemeinsam mit den Mitarbeitenden zu meistern.
Wie viele etablierte Unternehmen bewegen sie sich dabei in einem Spannungsfeld: Auf der einen Seite betreiben die VBZ ihr Kerngeschäft auf hohem qualitativen und quantitativen Niveau. Gleichzeitig müssen sie sich mit neuen Techniken und Entwicklungen befassen, welche die Marktreife für das Massengeschäft noch nicht erreicht haben.
Versuchsanordnungen wie der Testbetrieb mit dem automatisierten Fahrzeug "Self-e", kombiniert mit Workshops zur Mobilität der Zukunft, erlauben es den VBZ, sich neue Fähigkeiten anzueignen. Es gehört zu den Zielen der VBZ für das Jahr 2018, konkrete Erkenntnisse zum Potenzial von autonomen Fahrzeugen zu gewinnen.
Artikelfoto: VBZ