Brechen Knochen, wird's teuer
Die Zahl der Strassenverkehrsunfälle blieb in den letzten zehn Jahren mit 54'000 Unfällen jährlich stabil, obwohl gleichzeitig die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge um 15 Prozent gestiegen ist. Im Durchschnitt der letzten fünf Jahre kosten die Verkehrsunfälle der obligatorisch versicherten Arbeitnehmenden jährlich circa 710 Millionen Franken.
Der grösste Kostenverursacher sind die Knochenbrüche. Sie lösen rund 40 Prozent der Verkehrsunfallkosten aus, obwohl sich nur 16 Prozent der Verunfallten etwas brechen. Denn: Brechen bei einem Verkehrsunfall Knochen, betragen die Unfallkosten mit durchschnittlich 22'600 Franken dreimal so viel, wie wenn diese heil bleiben. Betrachtet man nur die Taggelder, sind die Kosten sogar viermal so hoch. Taggelder sind jene Kosten, die der Versicherer als Lohnersatz aufwenden muss, weil der Verunfallte nicht arbeiten kann.
Mit Gips länger arbeitsunfähig
Dieser Effekt zeigt sich noch ausgeprägter in Branchen mit körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten - beispielsweise im Bau oder Forst. Diese Branchen, die auch ein höheres Unfallrisiko aufweisen, sind bei der Suva versichert. Die aktuelle Statistik aller Unfallversicherer zeigt, dass Suva-Versicherte nach einem Verkehrsunfall mit Knochenbruch 50 Prozent höhere Taggeldkosten verursachen als ein Versicherter bei den übrigen Unfallversicherern. Der Grund: In ihren Tätigkeiten können sie oft erst wieder arbeiten, wenn sie körperlich 100 Prozent einsatzfähig sind.
"Wer im Büro arbeitet, kann dies auch mit Gips und Krücken tun", sagt Alois Fässler, Statistiker bei der Suva. Auf der Baustelle oder im Forst sei dies nicht möglich. Suva-Versicherte sind deshalb nach einem Verkehrsunfall mit Knochenbruch im Durchschnitt 23 Tage länger arbeitsunfähig.