Trotz der rückläufigen Asylgesuche im ersten Quartal 2018 bleibt die Entwicklung in den Konfliktregionen und auf den Migrationsrouten unsicher. In den vergangenen Jahren hat die Migration nach Europa im Verlaufe des Frühjahrs und des Sommers jeweils deutlich zugenommen.
Das Staatssekretariat für Migration erledigte im März 2'238 Asylgesuche in erster Instanz. Dabei wurden 465 Nichteintretensentscheide (421 auf Grundlage des Dublin-Abkommens) gefällt, 512 Personen erhielten Asyl und 676 Personen wurden vorläufig aufgenommen. Die Zahl der erstinstanzlich hängigen Fälle ging im Vergleich zum Vormonat um 810 auf 18'369 zurück.
Ausreisen
Im März sind 529 Personen kontrolliert aus der Schweiz ausgereist oder wurden rückgeführt. Die Schweiz hat bei 675 Personen einen anderen Dublin-Staat um Übernahme angefragt, 158 Personen konnten in den zuständigen Dublin-Staat überführt werden. Gleichzeitig wurde die Schweiz von anderen Dublin-Staaten um Übernahme von 521 Personen ersucht, 96 Personen wurden der Schweiz überstellt.
Die wichtigsten Herkunftsländer von Asylsuchenden im März waren Eritrea mit 284 Gesuchen (–26), Syrien mit 107 Gesuchen (+4), Georgien mit 95 Gesuchen (+33), Afghanistan mit 80 Gesuchen (–20), Nigeria mit 55 Gesuchen (+1) und Türkei mit 55 Gesuchen (–4).
Resettlement- und Relocation-Programm
Im Rahmen des Programms der Europäischen Union zur Umverteilung (Relocation) von Asylsuchenden sind im März 7 Personen aus Griechenland und Italien in der Schweiz eingetroffen. Damit ist das im September 2015 eingeführte Programm abgeschlossen. Die Schweiz hat insgesamt 1'500 Personen aufgenommen.
Bei diesem Programm werden Asylsuchende, die schon in Griechenland oder Italien registriert wurden, auf andere europäische Staaten verteilt. Damit sollen diese beiden Dublin-Staaten, die an der EU-Aussengrenze mit hohen Gesuchseingängen konfrontiert sind, entlastet werden.
Und schliesslich sind im März im Rahmen des Resettlement-Programms des UNO-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR) 74 Personen angekommen. Mit dem Bundesratsbeschluss vom Dezember 2016 wurde die Aufnahme von 2'000 Opfern des Syrienkonflikts innerhalb von zwei Jahren beschlossen. Bis Ende März 2018 hat die Schweiz 729 Personen aufgenommen.
Das Programm richtet sich an besonders verletzliche Menschen, die sich in Syrien oder in einem seiner Nachbarländer aufhalten und vom UNHCR den Flüchtlingsstatus erhalten haben.
Artikelfoto: geralt (CC0 Creative Commons) - (Symbolbild)