Wohnungen in Luzern wurden massiv teurer

(Bildquelle: infoticker)

Nirgends sind schweizweit die Quadratmeterpreise für Wohnungen so stark gestiegen wie in Luzern: Ein Quadratmeter kostet dort 8’500 Franken; das sind 82 Prozent mehr als noch im Jahr 2007. Knapp darauf folgt Horgen mit einer Preissteigerung von 80 Prozent, wobei der Quadratmeterpreis in der Zürcher...

Die Langzeitanalyse von Angebotspreisen im Schweizer Wohnungsmarkt zeigt Preissteigerungen von bis zu 82 Prozent seit dem Jahr 2007. In den Immobilienreport von comparis.ch und der ETH Zürich sind die Daten von über 1,5 Millionen Kaufinseraten für Häuser und Wohnungen eingeflossen, die von 2005 bis Ende Juni 2017 in der Immobiliensuchmaschine von comparis.ch angezeigt wurden. Interaktive Karte mit der Preisentwicklung.

Wohnungen in Luzern und Horgen über 80 Prozent teurer als 2007

Seeregionen sind besonders beliebt: Die angebotenen Wohnungspreise sind dort nicht nur im 10-Jahresvergleich, sondern auch im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Bei den Bezirken mit dem höchsten Preisanstieg steht Luzern jetzt an der Spitze und löst Horgen ab. Die Zürcher Seegemeinde führte das Ranking im Jahr 2016 an. Neu in den Top Ten sind in diesem Jahr Sursee, Uster, Lausanne, Hochdorf, Lenzburg und March.

Wohnungen in Schaffhausen 25 Prozent teurer als 2016

Der angebotene Medianpreis pro Quadratmeter für Wohnungen ist in Schaffhausen innerhalb eines Jahres um einen Viertel auf 6’000 Franken angestiegen. Im solothurnischen Gösgen erhöhte sich der Preis im gleichen Zeitraum um 21 Prozent, in Porrentruy (JU) um 19 Prozent.

Bei den Top 10-Bezirken mit dem geringsten Preisanstieg für Wohnungen zeigt sich folgendes Bild: Im 10-Jahresvergleich sind die Preise in nur vier Bezirken um weniger als 30 Prozent gestiegen: In Laupen (BE) um 23 Prozent, in Hérens (VS) um 25 Prozent, in Burgdorf (BE) um 28 Prozent und in Kulm (AG) um 29 Prozent.

Die Angebotspreise sind in den Bezirken Entremont (-19 Prozent) und Maloja (-11 Prozent) im Vergleich zum letzten Jahr zwar gesunken; dennoch gehören sie mit den bekannten Wintersportgebieten Verbier (VS) und St. Moritz (GR) zu den teuersten Wohngegenden der Schweiz, wie die Top Zehn der Quadratmeterpreise aufzeigen.

Teuerste Wohnungen: Zürich, Maloja und Lavaux-Oron

Zürich löst in diesem Jahr Maloja an der Spitze ab: Ein Quadratmeter Eigentumswohnung wird für 12'250 Franken angeboten - das sind 750 Franken mehr als letztes Jahr. Im bündnerischen Bezirk Maloja, in dem sich unter anderem St. Moritz befindet, liegt der Angebotspreis bei 11'500 Franken pro Quadratmeter, das sind 1'500 Franken weniger als im Vorjahr. Auf dem dritten Platz rangiert mit 11’250 Franken und einer Preissteigerung von 1'250 Franken der Bezirk Lavaux-Oron (u.a. Pully) am Genfersee. Der Bezirk Höfe (u.a. Feusisberg, Freienbach, Wollerau, Pfäffikon) fällt dieses Jahr aus den Top Ten, dafür kommt Lausanne mit 9'500 Franken neu dazu.

Günstigste Wohnungen: Raron, La-Chaux-de-Fonds und Le Locle

Im Walliser Bezirk Raron sind Wohnungen mit einem Quadratmeterpreis von 2'750 Franken am günstigsten. Auf Platz zwei und drei folgen die beiden Neuenburger Nachbarbezirke La Chaux-de-Fonds und Le Locle mit je 3’250 Franken Medianpreis pro Quadratmeter.

Teuerste Häuser: Höfe, Meilen und Zug

Der Angebotspreis für ein mittelgrosses Haus (5 – 6 ½ Zimmer) in den Bezirken Höfe, Meilen und Zug beträgt mindestens 2 Millionen Franken. Innerhalb der Top 10 ist der Bezirk Dietikon in der Zürcher Agglomeration mit einem Medianpreis von 1’450’000 Franken am günstigsten.

Ein vergleichbares Haus wird im günstigsten Bezirk, Porrentruy, für 350'000 Franken angeboten. Darauf folgen die Bezirke Leventina im Tessin mit 400'000 Franken und Raron im Wallis mit 500'000 Franken.

Methode des Immobilien-Reports von der ETH Zürich und comparis.ch

In die Berechnung flossen die Daten aus 1'611'000 Kaufinseraten für Häuser und Wohnungen ein, die von 2005 bis Ende Juni 2017 auf comparis.ch angezeigt wurden. Die Immobiliensuchmaschine von comparis.ch bietet das grösste Online-Angebot an Immobilien in der Schweiz, da die Inserate der 17 grössten Immobilienportale enthalten sind und dem Nutzer gesammelt zur Verfügung stehen.

Die in den Inseraten genannten Preise wurden mit einem mathematischen Modell, dem LPPL-Modell, analysiert, das ETH-Professor Didier Sornette und sein Team entwickelt haben. Die erste Ausgabe dieser Analyse wurde Ende Januar 2013 publiziert. Die Karten basieren auf der Zuordnung der Bezirke von 2009 (Bundesamt für Statistik). Analysiert wurden die Angebotspreise der Bezirke mit genügender Datengrundlage. Als Datengrundlage wurden Angebotspreise verwendet, von welchen der Median ausgewertet und auf die nächsten 250 Franken gerundet wurde.

"Unsere Analyse basiert auf Angebotspreisen; die finalen Transaktionspreise können davon abweichen. Es ist jedoch erwiesen, dass die Analyse von Angebotspreisen ein realistisches Bild der Marktdynamik zeichnet", erklärt Didier Sornette.

Artikelfoto: Laszlo Daroczy (CC BY-SA 2.0)