Hilfseinsätze nach Unwetter abgeschlossen - Zofingen zieht Bilanz
21.07.2017 | 10:22
Nach dem Unwetter in Zofingen vom Samstag, 8. Juli 2017 stand ein Grossaufgebot von rund 500 Rettungskräften im Einsatz. Dank dem Effort jedes Einzelnen, dem guten Zusammenspiel der involvierten Akteure und der Nachbarschaftshilfe konnten die Einsätze von Feuerwehren und Zivilschutz bereits...
Innert kürzester Zeit gingen bei der Feuerwehr Zofingen nach dem verheerenden Unwetter über 500 Schadensmeldungen ein. Es zeigte sich schnell: Die Schäden trafen Zofingen flächendeckend und vehement. Entsprechend gross war das Aufgebot an Rettungskräften. Die Feuerwehr Zofingen wurde unterstützt von Feuerwehren aus Aarau, Baden, Olten, Schönenwerd, Langenthal, Brittnau, Strengelbach, Vordemwald, Murgenthal, Entfelden-Muhen, Wiggertal und der ES Dottikon sowie durch die Chemiewehr der Siegfried AG.
Von Beginn weg standen auch das Regionale Führungsorgan sowie die Zivilschutzorganisation Region Zofingen im Einsatz, später verstärkt durch die Zivilschutzorganisationen Aarau und Lenzburg. Unterstützt wurden die Einsatzkräfte durch den Werkhof, die Bauverwaltung, die Regionalpolizei Zofingen, die StWZ Energie AG sowie zahlreiche Baugeschäfte, Unternehmungen und Landwirte. Äusserst beeindruckend war auch die Nachbarschaftshilfe und Solidarität in der Bevölkerung.
Auspumpen, auspumpen und nochmal auspumpen
Nach dem Unwetter leistete allein die Feuerwehr Zofingen rund 1'800 Arbeitsstunden, die Zivilschutzorganisation Region Zofingen weitere 4'700 Stunden. Nebst den Räumungsarbeiten und der Gewährleistung der Sicherheit ging es für die Einsatzkräfte primär darum, Keller auszupumpen, aber auch Bäume und Schutt von den Strassen zu räumen und Wasserläufe frei zu machen.
Ausserdem galt es, die mehreren Hundert Einsatzkräfte permanent mit Essen zu versorgen. 28 Zivilschützer leisteten zudem einen Tag lang Nachbarschaftshilfe in der besonders schwer getroffenen Region Uerken- und Suhrental. Zu grösseren Einsätzen kam es ausserdem im Spital, bei Industriebetrieben, in der Militärunterkunft Rosengarten und im Bahnhofparking Zofingen.
Aufräum- und Sanierungsarbeiten dauern an
Die Militärunterkunft wurde massiv beschädigt. Das Wasser stand in allen Räumen rund zwei Meter hoch und beschädigte die gesamte Einrichtung und Technik. Mehrere Wände und Bodenplatten wurden vom seitlichen Druck und vom Auftrieb des Wassers zerstört. Die Unterkunft mit über 200 Schlafplätzen musste vollständig geräumt werden. Da die ganze Unterkunft saniert werden muss, wird sie erst wieder ab Anfang 2018 vermietet werden können.
Bahnhofparking wieder offen
Auch das Parkhaus beim Bahnhof musste geräumt und geputzt sowie die massiven Schäden behoben werden. Wieder in Stand gestellt werden mussten die Stromversorgung und Elektrosteuerungen, die Lüftung, die Sprinkleranlage sowie die Brandschutztüren und die Ticketautomaten. Die Brandschutzkontrolle durch die Aargauische Gebäudeversicherung ist erfolgt. Das Parkhaus steht ab Freitag, 21. Juli 2017 um 12.00 Uhr für die Öffentlichkeit wieder zur Verfügung. Der Lift Süd am Parkplatz Forstacker kann ab diesem Zeitpunkt ebenfalls wieder benutzt werden. Der Lift Nord am Bahnhofplatz bleibt aufgrund massiver Schäden weiterhin ausser Betrieb.
Seit dem Unwetter ist der Werkhof intensiv daran, Strassen, Einlaufschächte, Kanalisationen und Bachläufe von Schlamm und Schutt zu befreien. Damit sind zahlreiche Abklärungen mit Eigentümern und Versicherungen verbunden. Der Werkhof rechnet damit, dass die Arbeiten bis im Oktober dauern werden. Er bittet um Verständnis, nicht überall gleichzeitig sein zu können, da es das gesamte Gemeindegebiet zu reinigen gilt. Etliche Strassen in Zofingen wurden durch das Hochwasser unterspült und beschädigt. Die Sanierungsarbeiten werden noch Wochen in Anspruch nehmen. Weiter gehen auch die privaten Aufräum- und Reinigungsarbeiten in der Bevölkerung.
Das System funktioniert
Die Aufräumarbeiten sind in Zofingen noch längst nicht abgeschlossen. Dass Zofingen die Notfallsituation aber innert so kurzer Zeit meistern und die Hilfseinsätze von Feuerwehren, Regionalem Führungsorgan und Zivilschutz bereits beenden konnte, zeigt: Das System funktioniert. Sämtliche Akteure haben Hand in Hand gearbeitet und einen gewaltigen Effort geleistet. Ein zentraler Faktor für die Schadensbewältigung war auch die Unterstützung der Betroffenen durch Nachbarn, Freunde und Bekannte. Das Unwetter hat Zofingen zusammengeschweisst.
Zofingen dankt
Die Stadt Zofingen bedankt sich bei allen Helferinnen und Helfern für ihre Unterstützung und Solidarität. Sie lädt alle, die bei der Bewältigung der Unwetterschäden mitgeholfen haben, am 12. September 2017 zu einem Helferfest ein. Dies sind einerseits sämtliche offiziellen Einsatzkräfte wie die zahlreichen Feuerwehren und Zivilschützer sowie ganz explizit auch alle Privaten, die beispielsweise ihren Nachbarn beistanden.
Artikelfoto: Unwetterbeobachtung CH/EU - UwBe International