Erster Frühlingsmonat zeigte sein kühles Gesicht

(Bildquelle: infoticker)

Nach vier deutlich zu milden Monaten zeigt sich der erste Frühlingsmonat von seiner kühlen Seite. Über die ganze Schweiz gemittelt ist eine Märztemperatur von 0,3 bis 0,6 Grad unter der Norm 1981-2010 zu erwarten. Vor allem mit den kräftigen Niederschlägen zum Monatsbeginn ergab sich für die...

Die Tagesmitteltemperatur verharrte ab Monatsbeginn bis über die Monatsmitte hinaus verbreitet unter der Norm 1981-2010. Zunächst lag die Schweiz unter dem Einfluss tiefdruckbestimmter nordatlantischer Kaltluft. Dabei fiel auf der Alpennordseite mehrmals etwas Schnee bis in tiefe Lagen. Während der kühlsten Periode vom 6. bis 9. März sank die Tagesmitteltemperatur vielerorts 2 bis 5 Grad, in den Bergen auch 5 bis 7 Grad unter die Norm.

Im Süden Neuschnee im Rekordbereich


Ein von Frankreich nach Mitteleuropa ziehendes Tief löste am 5. März auf der Alpensüdseite kräftige Schneefälle aus. In Locarno-Monti gab es innert Tagesfrist 22 cm, in Lugano 15 cm Neuschnee. San Bernardino auf 1'640 m erhielt 61 cm.

Am Messstandort Locarno-Monti zeigt die bis 1935 zurückreichende Messreihe einzig am 17. März 1975 mit 25 cm etwas mehr Märzschnee innerhalb eines Tages. In San Bernardino wurde der Märzrekord aus dem Jahr 1979 egalisiert. Neuschneedaten sind hier seit 1968 verfügbar.

Die kräftigen Schneefälle griffen regional auch über den Alpenkamm nach Norden. Vom Hinterrhein- bis ins Juliergebiet fielen 50 bis über 60 cm Neuschnee. Der übrige Kanton Graubünden erhielt rund 25 bis 45 cm.

Mit Bise kühl

Vom 9. bis am 22. März lag ein ausgedehntes Hochdruckgebiet über Nordeuropa und England. Es führte kühle Luft aus den Sektoren Nord bis Ost zur Schweiz, oft unterstützt durch eine zügige Bise. Über den Niederungen der Alpennordseite bildete sich Hochnebel, der sich vom 12. bis am 14. in weiten Gebieten nicht auflöste. In den Alpen gab es derweil meist viel Sonne. Prächtiger Sonnenschein durchflutete dann die ganze Schweiz vom 17. bis am 22. März. Einzig am 20. und 21. lag in der Ostschweiz gebietsweise Hochnebel, der sich aber meist auflöste.

Das ruhige Schönwetter wurde von einem Höhentief unterbrochen, welches die Schweiz am 15. und 16. März in der Bisenströmung von Ost nach West überquerte. Im Norden sank die Schneefallgrenze bis in tiefe Lagen, und die Tagesmitteltemperatur bewegte sich verbreitet 2 bis 4 Grad, auf der Alpensüdseite 3 bis 5,5 Grad unter der Norm 1981-2010. In höheren Lagen der Alpensüdseite gab es in diesen zwei Tagen rund 15 bis 40 cm Neuschnee. Im übrigen Alpenraum und im Jura waren es meist nur wenige cm.

Wechselhaftes Osterwetter


Ab dem 23. März verlief die Witterung wieder vermehrt tiefdruckbestimmt. Der Karfreitag (25. März) war mit Ausnahme des Südtessins in der ganzen Schweiz trüb und in der zweiten Tageshälfte regnerisch. Ein Zwischenhoch brachte am Ostersamstag überall prächtiges Frühlingswetter. Die Tagesmitteltemperaturen stiegen verbreitet 2 bis 3 Grad über die Norm 1981-2010. Die Tageshöchstwerte erreichten auf der Alpennordseite 17 Grad und auf der Alpensüdseite knapp 20 Grad.

Der Ostersonntag lag vor allem im Norden wieder auf der trüben Seite mit verbreitet etwas Niederschlag, im Westen am Vormittag, sonst erst gegen Abend. Eine kräftige Südwestlage brachte am Ostermontag ganz im Westen und auf der Alpensüdseite trübe Witterung mit etwas Niederschlag. Das Mittelland hingegen kam ab Mittag wieder in den Genuss von herrlicher Frühlingssonne.


Vegetationsentwicklung durch kühles Wetter gebremst

Das kühle Wetter im März bremste die Vegetationsentwicklung , so dass sich die beobachteten phänologischen Phasen fast wieder im normalen Zeitplan bewegten. Ab Mitte März konnten an einigen Orten Huflattich und Buschwindröschen in Blüte beobachtet werden. Beim Huflattich, der vielerorts schon im Februar blühte, lagen diese Märztermine meist in der Klasse "normal", im Mittelland mit einem Vorsprung von wenigen Tagen auf das Mittel der Periode 1981-2010, in höheren Lagen jedoch mit einem Vorsprung von knapp zwei Wochen.

Blühende Buschwindröschen wurden unterhalb von 650 m ü. M. festgestellt. Die Termine lassen sich ebenfalls hauptsächlich der Klasse "normal" zuordnen, wobei der Vorsprung auf den Mittelwert der Periode 1981-2010 immer noch 5 bis 11 Tage betrug. Die ersten, sehr frühen Beobachtungen von blühendem Wiesenschaumkraut und Löwenzahn liegen aus Liestal und Sarnen vor; normalerweise blühen beide Arten erst im April.