MeteoSchweiz betreibt Blühbeginnmodelle, um den Start der Pollensaison für die wichtigsten allergenen Pollenarten vorherzusagen. Mit diesen Prognosen sollen Allergikerinnen und Allergiker genügend früh gewarnt werden, damit sie vorsorgende Massnahmen gegen ihre Beschwerden treffen und zum Beispiel die notwendigen Medikamente besorgen können.
Die Prognosen für das Startdatum fer wichtigsten allergenen Pollenarten.
Die Entwicklung der Birkenkätzchen oder der Eschenblüten hängt eng mit der Temperatur in den Wochen vor der Blüte zusammen. Deshalb werden ab einem bestimmten Datum, das je nach Region der Schweiz variiert, die Tagesmaximum-Temperaturen aufsummiert, bis eine bestimmte Summe erreicht ist, bei der die Pollensaison beginnt.
Mit den Prognosen der erwarteten Temperaturen lässt sich das Startdatum der Pollensaison mit solchen Modellen vorhersagen. Der Start der Birkenpollensaison wird auf der Alpennordseite für Anfang April erwartet. Dieser Termin entspricht ungefähr dem Durchschnitt der letzten 20 Jahre.
Karten mit der täglichen Birkenpollenbelastung (Prognosen des numerischen Modells COSMO-ART).
Dieses Modell berücksichtigt neben dem Blühbeginn auch die Emission der Pollen, sowie das Auswaschen durch den Regen und den Transport durch den Wind. Dies wird flächendeckend berechnet und deshalb ist es möglich, Belastungskarten der Pollenprognosen zu generieren.
Die Birkenpollensaison wird vermutlich stärker als im letzten Jahr
Die Intensität der Pollensaison kann am besten mit der Gesamtpollenmenge, d.h. der Summe der täglichen Pollenkonzentrationen angegeben werden. Diese Zahl heisst auch "Jährlicher Pollenindex". Unser Modell, welches die Intensität vorhersagt, erwartet für das aktuelle Jahr eine stärkere Pollensaison als normal. Dieses Modell verwendet die vergangene Pollensaison und verschiedene Wetterparameter des aktuellen und vergangenen Jahres und berechnet daraus eine Prognose für die aktuelle Pollensaison.
Die Grafik des jährlichen Pollenindex von 1989-2015 zeigt, dass die Intensität von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich ist. Im letzten Jahr war die Birkenpollensaison eher schwach. Die Intensität der Birkenblüte hängt davon ab, wie viele Birkenkätzchen an den Bäumen gebildet werden und wie gut sie sich entwickeln können. Die Birkenkätzchen werden schon im Sommer des Vorjahres gebildet. Deshalb spielen die Wetterbedingungen des Vorjahrs eine Rolle.
Ist das Wetter während der Bildung der Kätzchen günstig und hat der Baum genügend Reserven angelegt, so kann er viele Blütenkätzchen bilden. Diese Anzahl der vorhandenen Blütenkätzchen gibt ein Potenzial für die Intensität der Pollensaison vor, das jedoch durch das aktuelle Wetter während der Blütezeit modifiziert wird. Bleibt es über mehrere Tage sonnig und warm, können sehr viele dieser Pollen an die Luft abgegeben werden. Regnet es häufiger, so werden diese Pollen schnell aus der Luft ausgewaschen und die Gesamtpollenmenge bleibt geringer.
Vermutlich mehr Pollen wegen Klimawandel
Beim Saisonalen Pollenindex der Birke im zentralen und östlichen Mittelland ist kein eindeutiger Trend einer Veränderung sichtbar. Gab es früher eher grosse Schwankungen zwischen den sehr starken und den darauf folgenden schwachen Jahren, sind die Pollenmengen seit ungefähr 2004 durchgehen eher hoch. Wissenschaftliche Studien haben festgestellt, dass die Pollenmengen der Bäume in Europa zunehmen. Die Studien führen dies auf die geänderten Klimabedingungen und dabei vermutlich auf die Zunahme des CO2 zurück.
Stärker als im Vorjahr! Die Heuschnupfenzeit beginnt
Die Birkenpollen lösen im Frühling bei vielen Menschen allergische Reaktionen aus. Die Blütezeit der Birken beginnt auf der Alpennordseite in diesen Tagen. Gleichzeitig beginnt auch die Saison der Eschenpollen.